Rezension

Roadtrip mit dem Ex

Drive Me Crazy - Für die Liebe bitte wenden -

Drive Me Crazy - Für die Liebe bitte wenden
von Beth O'Leary

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Drive me Crazy“ ist Beth O‘Leary‘s dritter Roman. Aufgemacht wie seine beiden Vorgänger, die ich sehr mochte, lässt der Klappentext eine weitere lockere, leichte  Liebesgeschichte erwarten. 

Da dem aber ganz und gar nicht so ist, sind Cover und Klappentext schon nicht besonders gut gewählt worden vom Verlag. Es geht zwar auch um eine Liebesgeschichte, ich würde den Roman als 2nd Chance - Liebesroman bezeichnen, es geht aber auch um eine toxische Freundschaft, Depression und vieles mehr. 

Ausgangspunkt der Geschichte ist eine längere Autofahrt von England nach Schottland, wo Addie und ihre Schwester Debbie zu einer Hochzeit ihrer gemeinsamen Freundin Cherry eingeladen sind. Die beiden nehmen darüberhinaus noch Rodney mit, der ebenfalls eine Mitfahrgelegenheit zu der Hochzeitsfeier gesucht hatte. Ein Autounfall ( etwas unglaubwürdig, Mercedes gegen Mini und Mini gewinnt ) führt dazu, dass ihr Mini plötzlich 5 Personen befördern muss. In dem jetzt reparaturbedürftigen Mercedes saßen ausgerechnet Dylan ( Addie‘s Ex) und sein bester Freund  Marcus, die ebenfalls zu der Hochzeit wollten.

Spannungen sind also vorprogrammiert und es macht Spaß der skurrilen Gruppe auf ihrer Fahrt mit Hindernissen zu folgen. Allerdings macht dieser Roadtrip nur einen kleinen Teil der Geschichte aus, die immer wieder zwischen dem Hier und Jetzt und Damals wechselt. Wir erfahren die Kennenlerngeschichte von Addie und Dylan , einer Sommerliebe , die zum Scheitern verurteilt war, weil es eine Liebe unter ungleichen Bedingungen war, in der die einzige einigermaßen erwachsene Person Addie war. Die Protagonisten sind sehr polarisierend, insbesondere Marcus ist unfassbar ätzend so dass man sich immer weniger vorstellen kann, dass sich Addie und Dylan noch einmal annähern könnten. 

Das ist jetzt auch ein bisschen mein Problem, dass ich Addie‘s Faszination für Dylan, der zwar lieb aber immer ein bisschen schwach und ohne Selbstbewusstsein daherkam, nicht richtig nachfühlen konnte. 

Es gab auch einige Augenrollmomente, die nicht ganz realistisch waren.

Ansonsten hat mich die Geschichte letztendlich doch gut unterhalten. Der Schreibstil von Beth O‘Leary ist wie gewohnt richtig toll. 

Im Vergleich zu den beiden Vorgängerbüchern hat dieser Roman etwas schlechter abgeschnitten. Ich würde ihn aber dennoch empfehlen und vergebe 3,5 Sterne.