Rezension

Ratgeber, Erfahrungsbericht, Denkanstoß

Was bleibt, wenn wir sterben -

Was bleibt, wenn wir sterben
von Louise Brown

Bewertet mit 4 Sternen

Nach dieser Lektüre geht es gar nicht anders, als über den Tod reden zu wollen. Louise Brown, ehemals Journalistin, heute Trauerrednerin, fasst in ihrem kurzen Buch das zusammen, was sie in ihrem neuen Beruf gelernt und erlebt hat.

Ohne einer bestimmten Struktur oder Chronologie zu folgen, streut Brown innerhalb von 265 Seiten Anekdoten ihres eigenen Lebens ein. Im Mittelpunkt steht dabei der Tod ihrer Eltern, der sie erstmals und ohne Vorbereitung knallhart mit dem Tod als allgegenwärtiges Thema konfrontierte. Dazu kommen Geschichten ihrer Arbeit, Trauerreden, die sie selbst hielt. Im Laufe ihrer Arbeit als Trauerrednerin begegnete sie Menschen, die das Ableben eines ihnen geliebten Menschen völlig unterschiedlich wahrnahmen, es humorvoll verarbeiteten oder in tiefer Trauer versanken. Brown macht dem/der Leser/in dabei klar, dass jeder seine/ihre eigenen Mechanismen zur Trauerbewältigung haben darf. Ebenso darf und sollte man sich im Voraus mit dem eigenen Tod und denen der Angehörigen beschäftigen. Er ist unausweichlich und nicht zu leugnen.

In mir als Leser weckt dieses Sachbuch sicherlich das Bedürfnis über den Tod generell nachzudenken, vor allem aber, wie ich mit dem Tod von Menschen in meiner Umgebung umgehen kann. Wie ich Anteilnahme ausspreche (Dabei gibt es kein Richtig und kein Falsch), wie und wann ich trauere und vor allem, wie man den Tod als das ansieht was er ist: Ein Teil des Lebens, nicht das Ende davon.