Rezension

Rabenmond, der magische Bund - Eigentlich fantastisch...

Rabenmond - Der magische Bund - Jenny-Mai Nuyen

Rabenmond - Der magische Bund
von Jenny-Mai Nuyen

Noch nie hat es mir so leid getan einem Buch nur drei Sterne zu vergeben, aber da einige Punkte mich äußerst gestört haben, kann ich diese nicht einfach ignorieren. Wäre die Grundidee als auch der Schreibstil von Jenny-Mai Nuyen nicht so gut gewesen, würde meine Sternvergabe deutlich schlechter ausfallen. Da mich aber das ganze Grundkonzept sehr angesprochen hat, habe ich mich für drei Sterne entschieden.

Idee und Gestaltung sind wunderschön und im Grunde genau nach meinem Geschmack. Das hohe Volk der Drachen regiert die Menschen. Sie sehen aus wie Menschen, sind jedoch in der Lage sich in ein Tier der Luft, ein Tier des Wassers und ein Tier der Erde zu verwandeln. Lyrian ist der Prinz der Drachen, doch er sehnt sich nach Menschlichkeit. Eines Tages trifft ihn der Pfeil eines einfachen Mädchens. Von diesem Tag an soll sich seine Welt für immer verändern.

Es ist wirklich ärgerlich. Diese Geschichte hatte soviel Potenzial, dass ich förmlich an den ersten Seiten bei jedem Wort hing. Hier muss ich anmerken, dass der Schreibstil der Autorin ungemein angenehm und flüssig zu lesen ist. Sie schafft es sofort den Leser in ihre Welt hinein zuziehen und eine fantastische Atmosphäre aufzubauen. Ein wirklich sehr schöner Schreibstil von dem ich ganz angetan bin.

Leider versagen in der Geschichte die Hauptcharaktere.
Mion: Anfangs sympathisch entwickelt sich zu einer Protagonistin bei der es mir mehr und mehr egal war was mit ihr weiterhin passiert. Sie fing so stark an, um dann nichts weiter zu bleiben, als ein schönes, dummes Püppchen. Die Autorin betont häufig das Mion schön ist. Leider bleibt es auch dabei und der Leser bekommt den Eindruck: Das Ding ist nur schön und kann weiter nix! (Außer kichern vielleicht? -.-)

Ebenfalls als störend empfand ich Mions Abhängigkeit von "Ritus". Eine Art Zustand, der an Drogenkonsum erinnerte und der leider stark im Mittelpunkt stand. Ein Punkt der die Story und Mion ins Negative zog. Leider nicht nachvollziehbar und für die Handlung auch eher schädlich.

Lyrian: Prinz der Drachen. Eine sensible, anfangs ebenfalls sehr sypmathische Figur. Leider bleibt Lyrian in der Geschichte sehr flach, sodass man von ihm den Eindruck bekommt er sei einfältig, oberflächlich und schwach.

Lediglich zwei Figuren konnten mich sehr überzeugen: Jagu und Baltibb. Anfangs eher Nebencharaktere, entwickeln sich jedoch im Laufe der Geschichte zu interessanten Protagonisten, von denen man mehr wissen wollte. Ich denke, dass war mitunter mein großes Problem. Die Autorin weckte mehr Interesse mit ihren Nebenfiguren wie zum Beispiel die Rebellen, die Kaiserin, Faunia oder Atlas, als mit ihren Hauptfiguren, die einem im Grunde egal waren.

Der Prinz und seine Schönheitskönigin scheitern leider, leider auf ganzer Linie, obwohl sie wirklich mehr hätten bieten können. Die ganze Welt von Mion und Lyrian bietete soviel Potenzial und ich muss zugeben, dass ich mich nie gelangweilt habe und der Handlung mit großem Interesse folgte. Daher würde ich "Rabenmond" durchaus weiter empfehlen auch wenn ich an den Hauptfiguren keinen Gefallen finde.

"Ich sehe Leidenschaft in dir, aber viel stärker noch sehe ich, dass du dich unter Kontrolle hast. Das ist gut. Nur wer sich beherrscht, kann andere beherrschen. Die Frage ist, ob du es möchtest. Ich kann dich zu nichts zwingen. Ich kann dir nur alles anbieten. Macht. Einen Thron. Ich kann dir die Welt bieten , Mion... aber du musst sie wollen. Willst du sie?"

Kommentare

jasimaus123 kommentierte am 10. Dezember 2013 um 17:34

Wirklich schade dass das Buch dich nicht überzeugen konnte. Ich fand es sooo gut und vorallem total besonders. Mir gefiel es sehr gut (:

DinDin kommentierte am 10. Dezember 2013 um 21:40

Es ist schon eine Weile her seit ich "Rabenmond" gelesen habe und eigentlich finde ich es gut, ich habe jede Menge Zitate herausgeschrieben und das ist immer ein ganz gutes Zeichen gewesen. Die Kritikpunkte haben mich nach Abschluss des Buches allerdings so gestört, dass ich die nicht ungeschrieben lassen konnte :D

Insgesamt finde ich "Rabenmond" empfehlenswert, schade finde ich nur, dass bei mir das Gefühl zurück geblieben ist, dass man es noch besser hätte schreiben können.

Ich kann gut nachvollziehen warum es dir gefallen hat, abgesehen von meinen Kritikpunkten, fand ich auch, dass es was Besonderes an sich hatte. Ich mag die Idee einfach unheimlich gerne, vielleicht war ich deshalb mit der Entwicklung etwas mehr enttäuscht. Bin ein kleiner Baltibb-Fan :)