Rezension

Peter Pan und Nimmerland anders als gekannt!

Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland
von Christina Henry

Bewertet mit 5 Sternen

Anders als die Chroniken von Alice - aber interessant!

Der Schreibstil ist flüssig, lässt sich gut lesen, ist spannend und packend von Anfang bis Ende.

Das Cover zeigt die Umrisse eines jungen Mannes (in schwarz) davor sieht man ein Enterhaken in grün, auf ihm sitzt ein zweiter Junge, vor einem hellen Hintergrund mit grünen Bäumen. 

In der Klappe sieht man dann den Text: Du denkst, du fliegst ins Glück (zu sehen sind Spinnen und ihre Netzte) und endet im Roman hinten mit: und du landest im Netz eines Monsters. Auch den Buchschnitt zieren Spinnennetze. Sehr schöne Gestaltung und mal was anderes. Passt sehr gut zum Roman und seinem Inhalt.

Der Klappentext macht neugierig auf eine spannende und interessante Fortsetzung von der Märchenadaptionen von Peter Pan.

Fazit: 

Die Geschichte von Peter Pan aus der Sicht von Jamie (Captain Hook) mal ganz anders – erschreckend brutal, realistisch und unheimlich packend geschrieben. Die wenigen Worte sagen schon alles. Und doch ist der Roman so unheimlich mehr als nur die andere Erzählung einer gruseligen Märchenadaption.

Wer kennt sie nicht die Geschichte von Peter Pan aus unserer Kindheit – der Geruch nach Freiheit, Unbeschwertheit und ewiger Kindheit. Aber dieses „wieder lesen“ ist so ganz anders – Peter Pan scheint nicht der zu seine den wir zu kennen meinten.

Jamie der erste Junge, den er auf die Insel holte, der an seiner Seite schon sehr lange verweilt und seine rechte Hand ist, schildert uns Dinge, die uns den Atem anhalten lassen. Mittlerweile zu Hook geworden erzählt er uns im Rückblick seine Erlebnisse und Jahre mit Peter Pan. Und wie aus Nimmerland ein endloser Alptraum entstanden ist.

Die Geschichte wird kontinuierlich aus der Sicht von Jamie, auch bekannt als Captain Hook, erzählt. Nach diesem Buch sehe ich Hook mit anderen Augen – den aus dem Bösewicht wird eine sehr sympathische Figur, die eigentlich nichts Böses im Schilde führt – im Gegenteil er hat sich wie ein Vater um die anderen Jungen gesorgt. Vielleicht nicht immer – aber doch die meiste Zeit. So erzählt Hook diese Geschichte mit viel Gefühl, Glaubwürdigkeit und Spannung. Zudem wird neben der Erzählung auch Nimmerland (die Insel) in einem anderen Licht dargestellt: als ein Ort voller Gefahren, sodass ein großer Kontrast zu dem Nimmerland aus den Filmen, die wir so alle kennen vorliegt.

Es gibt Piraten, Vieräugige Wesen denen zartes Jungenfleisch schmeckt, ein Krokodilteil, Meerjungfrauen und mehr. Und Peter Pan kommt als ein nie erwachsen werdender 11-jähriger arroganter, machtbesessener, skrupelloser Junge daher. Für ihn gilt es nur seinen Willen zu bekommen, sein Spiel zu spielen.

Auch Band 4 entpuppt sich als wunderbares Lesepaket – mit einem interessanten Cover, einem neugierig machenden Klappentext und einer Geschichte, die so anders ist als wir sie kennen. Vielleicht hat nicht jeder Leser Interesse daran, was Peter Pan und sein „Freund“ Jamie sowie die anderen Jungen auf der Insel erleben – ich fand es gelungen und eine Erzählung, die es in sich hat.

Der Roman, ist wie seine Vorgänger, recht brutal. Szenen, nur vor Blut triefend und Geschehnissen, die schier unglaublich sind. Also nicht für Leser, die das große Kopf Kino starten und Albträume bekommen. 

Mir persönlich hat es trotz alledem gut gefallen auch die Ausstattung und Gestaltung des Buches und vergebe aus Überzeugung 5 Sterne. Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe - Die Chroniken der Meerjungfrauen – Der Fluch der Wellen.