Rezension

Packender Auftakt

KNIGHTS - Ein gefährliches Vermächtnis
von Lena Kiefer

Bewertet mit 4.5 Sternen

Lena Kiefer konnte mich bereits mit ihrer Ophelia Scale-Reihe völlig überzeugen. Nachdem sie zwischenzeitlich New Adult geschrieben hat, hat sie sich nun mit Knights wieder an ein neues Genre herangewagt. 

 

In dieser neuen Urban-Fantasy-Reihe dreht sich alles um die Nachfahren der Ritter der Tafelrunde. Diese erben, je nachdem von welchem Ritter sie abstammen, besondere Gaben und haben sich in der Organisation KORT zusammengeschlossen um bestimmte Geschehnisse in der Welt zu beeinflussen. Charlotte, die Protagonistin des Romans, versteckt sich jedoch bereits seit ihrer Kindheit vor der Organisation und muss ihre besondere Gabe geheim halten. Als ihr Bruder plötzlich verschwindet und gleichzeitig Unbekannte auf sie jagt machen bleibt ihr jedoch keine andere Wahl als mit ihnen zusammenzuarbeiten. Obwohl sie ihnen nicht vertraut knüpft sie schon bald eine enge Beziehung zu dem Team, das sie gerettet hat und insbesondere zu Noel, einem Erben von Lancelot. 

 

Schon nach wenigen Seiten des Buches hatte mich der packende Schreibstil von Lena Kiefer wieder in den Bann gezogen und ich wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Thema Ritter ist mir im Jugendbuchbereich bisher noch nicht begegnet und spricht mich normalerweise auch nicht besonders an, wurde hier jedoch so gut in die aktuelle Zeit mit eingebunden und durch die besonderen Fähigkeiten der einzelnen Erben nochmal interessanter gemacht, dass es mir eher wie eine Mischung aus Geheimagenten und Superhelden-Geschichte vorkam als wie ein Roman über die Ritter der Tafelrunde. 

 

Charlotte erfüllt zwar als Protagonistin das typische Jugendbuch-Klischee der „Auserwählten“, bringt aber eine gewisse Reife mit, die es angenehm macht die Geschichte aus ihrer Perspektive zu erfahren. Sie kann mit anpacken, sich selbst verteidigen, weiß aber auch wann sie die Hilfe von anderen annehmen sollte. Die Story kommt natürlich nicht ohne eine Liebesgeschichte aus, bei der es sich dann auch noch um Liebe auf den ersten Blick handelt. Dies wird aber so gut in die Rahmengeschichte der Ritter der Tafelrunde eingearbeitet und dadurch erklärt, dass ich diese Instant Love nicht als Kritikpunkt anführen kann. 

 

Noel war mir als Person manchmal noch ein wenig zu glatt, auch wenn auch er eine sensiblere Seite hatte und es immer wieder Einblicke in seine Familie und seine Kindheit gab, die vieles erklärt haben. Dafür konnten mich aber die anderen Nebencharaktere sehr überzeugen, da ihnen schon im ersten Band eine eigene Persönlichkeit gegeben wurde und sie sich voneinander abgehoben haben. 

 

Die Handlung selbst hat eine gute Balance zwischen Spannung, Charakterentwicklung und Erklärungen gehabt, letztere waren auch definitiv notwendig um die Welt rund um die Knights zu verstehen.  Zuletzt folgt natürlich noch der große Plot-Twist mit Cliffhanger für den Lena Kiefer mittlerweile bekannt ist und bei dem mich erneut überrascht hat, dass ich zwar wusste das etwas kommen muss, aber den eigentlichen Plot-Twist nicht vorhersehen konnte.   

 

Insgesamt hat mich Knights trotz ungewöhnlicher Thematik positiv überraschen können und durch den bildlichen Schreibstil und die gute Balance in der Handlung komplett mitgerissen. Von mir gibt es daher eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne.