Rezension

Oswald und Kerner ermitteln wieder

Die Karte -

Die Karte
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 3 Sternen

In dem neuen vierten Teil für das Hamburger Ermittlerteam greift Winkelmann wieder aktuelle Themen auf und entwirft einen spannenden und wendungsreichen Plot. Interessanterweise liegt die Corona-Pandemie schon hinter der Stadt und findet rückblickend Erwähnung. 

Ein Serienmörder treibt sein Unwesen und findet seine Opfer über eine App für Jogger, in der sie sich austauschen und ihre Routen und Zeiten posten. Der offenherzige Umgang mit den persönlichen Daten wird hier postwendend abgestraft. Wie immer gelingt es dem Autor weitere aktuelle Themen mit in die Wendungen und Verwirrungen einzubauen, so gibt es quere Paare, Kindesmisshandlung, Drogen, Vorurteile gegen Personengruppen und Geschlechter und die Gefahr, die durch den Gebrauch sozialer Medien entsteht.

Es gibt diverse Stränge, die man als Leser im Auge behalten muss, dazu kommen die privaten Geschichten der Ermittler, die diesmal auch einen sehr persönlichen Verlust verarbeiten müssen. Winkelmann schreibt rasant und packend wie immer, durch die kurzen Kapitel erhöht sich das Tempo stetig und man wird neugierig auf die Auflösung. 

Diese hat mich diesmal leider etwas enttäuscht zurückgelassen. Die Aufklärung erschien mir einfach nicht schlüssig, es war insgesamt nicht nachvollziehbar und es blieben offene Fragen. Das eigentliche Grundthema rund um die Präsentation der Opfer im Netz ging neben den vielen anderen Baustellen auch unter. So was kann Winkelmann eigentlich viel besser, daher gibt es von mir diesmal nur 3 von 5 Punkten. Das Buch hat mir trotzdem Spaß gemacht und mich gut unterhalten, zu dem nächsten Teil dieser Reihe werde ich definitiv wieder greifen.