Rezension

Ohne Frage, ohne wenn und ohne aber: Ein Jahreshighlight!

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
von Kerstin Gier

Bewertet mit 5 Sternen

》INHALT:

Nachbarn, aber alles andere als Freunde; Sie mit einer strenggläubigen Familie und einer Vorliebe für Fantasyromane, er sportlich, smart und beliebt  – das waren Quinn und Matilda. Das waren sie, bevor Quinn von gruseligen Wesen verfolgt und in einer unheilvollen Nacht schwer gezeichnet wurde. Seitdem sieht er Dinge, die nicht von dieser Welt sein können und seitdem vertraut er Matilda. Dem Mädchen von gegenüber, dass ihm total egal ist, aber das Erzählungen von schlecht reimenden Statuen und grinsenden Skelettschädeln akzeptiert. Dem Mädchen, mit dem er in ein magisches Abenteuer voller Gefahren katapultiert wird – ganz ungeplant. Genauso ungeplant, wie sich unsterblich zu verlieben…

 

》EIGENE MEINUNG:

Ich bin entzückt – von vorne bis hinten! Angefangen bei dem wunderschön und detailreich gestalteten Cover, bin ich Kerstin Giers neuem Buch verfallen. Hier finden sich Ranken, Blumen, Vögel, Füchse, Totenköpfe und für mich auch einfach ganz viel Magie.

Mit wechselnder Erzählperspektive lernen wir Quinn und Matilda kennen – die ein ungewöhnliches, aber starkes Paar bilden. Der 18jährige Quinn sitzt nach einem Unfall im Rollstuhl und hat einen sympathisch-sarkastischen Zug. Seit dem Unfallabend geschehen um ihn herum außergewöhnliche Dinge, er sieht seltsame Wesen und wird von ihnen bedroht. Um mehr über diese Geschehnisse heraus zu finden sucht er sich das unverfänglichste Wesen in seiner Umgebung: Matilda. Mit ihr verbindet ihn nichts, aber ich mochte sie schon nach der ersten Sekunde, durch ihren wundervollen, unterschwelligen Witz! Zusammen ergeben sie eine tolle Mischung aus Ernsthaftigkeit, Vertrauen, Neugier, Jugend, Familie und Freunden, Vorlieben, Charakterzügen, Humor und vielem mehr. Mit ihnen die fantastische Welt dieses Buches zu ergründen macht jede einzelne Sekunde Freude und bringt viel Spannung und Emotionen mit sich!

Der Schreibstil ist einfach atemberaubend – der Leser wird geradezu in die Geschichte hineingezogen. Schon nach wenigen Sätzen war ich in der Erzählung gefangen, mit Quinn und Matilda unterwegs und im Kopf bereits auf der Suche nach Lösungen für all die Fragezeichen. Er ist flüssig, bildhaft und angenehm zu lesen. Kerstin Gier schafft es auf kürzeste Zeit Spannung aufzubauen, ihre Charaktere einzuführen und den typischen Funken Humor hinein zu weben. Hinzu kommen die vielen fantastischen und teils auch etwas schaurige Elemente, von denen man nicht genug bekommen kann. Gefühle spielend dabei zwar eine Rolle, aber wir haben hier endlich mal wieder Fantasy und keine seichte Romantasy. Als Auftaktband einer Trilogie macht „Was man bei Licht nicht sehen kann“ einfach Lust auf mehr – mehr von allem!

Der Weltenaufbau enthält bekannte Elemente, ist aber für sich genommen eine eigene Idee. Hier finden sich mystische Gestalten ebenso wie uns bekannte Personen aus der Vergangenheit, politische Ränkespiele, interessante Nebencharaktere uvm. Gut und Böse scheinen nicht klar abgegrenzt, was auf vielschichtige Gegenspieler schließen lässt. Am Ende des Buches hilft dabei ein Glossar zu den wichtigsten Personen und Begrifflichkeiten.

 

》FAZIT:

Eine Geschichte, Charaktere, Fantasy, Grusel uvm. von dem man innerhalb Sekunden in den Bann gezogen wird und immer noch mehr haben will! Ich bin begeistert und süchtig – hier fühlt man sich zu Hause.