Rezension

Nur ein Gedicht ...

Unsre verschwundenen Herzen
von Celeste Ng

Bewertet mit 3 Sternen

In der Buchbeschreibung steht der Satz: „Vor allem asiatisch aussehende Menschen werden diskriminiert, ihre Kinder zur Adoption freigegeben.“ Was hat der zwölfjährige Bird damit zu tun, der allein mit seinem Vater in Harvard lebt? Warum ist Birds Mutter Margaret fortgegangen und wo kann er sie finden? Warum darf nicht über seine  Mutter gesprochen werden?  Dass er durch einen Brief von ihr den Weg zu ihr findet, erfährt man auch schon aus der Buchbeschreibung. Durch das, was Bird erlebt, auch mit seiner Freundin Sadie, werden viele Fragen geklärt. Ich konnte die Gründe nachvollziehen, die Margaret veranlasst haben, ihre Familie zu verlassen. Zum besseren Verständnis hat allerdings beigetragen, dass ich zum Schluss noch einmal den Text am Buchanfang gelesen habe, den die Autorin an ihre Leser*innen gerichtet hat. Dieses Schreiben verdeutlicht noch genauer, warum Margaret zu dem steht, was sie warum getan und wie sie sich verhalten hat. Meine besondere Hochachtung gilt allerdings auch Ethan, dem Vater von Bird.

Noch bevor die Geschichte beginnt, wird „PACT“ erklärt. „… ein Versprechen, unsere … Werte zu schützen …, dass Menschen … mit Konsequenzen rechnen müssen.“ Auch wenn PACT fiktiv ist, so geschehen Dinge wie im Buch beschrieben oder ähnlich überall auf der Welt und mir wird einmal mehr klar, dass jede und jeder einen kleinen Teil dazu beitragen muss, für mehr Menschlichkeit und Frieden auf der Welt einzustehen.

Dies ist der erste Roman von Celeste Ng, den ich gelesen habe. Ich finde ihn recht anspruchsvoll, mir gefallen ihr eindringlicher Schreibstil und die besondere Art, in der sie es versteht, die Gefühle der Menschen auszudrücken. Leider gab es im Mittelteil gefühlt einige Längen, was aber vielleicht aus Verständnisgründen notwendig war.

Das Buch lässt mich nachdenklich, aber hoffnungsvoll zurück.