Rezension

Nicht wie erhofft

Morgen schreib ich dir ein Happy End -

Morgen schreib ich dir ein Happy End
von Tash Skilton

Bewertet mit 2.5 Sternen

Miles und Zoey sind wie Tag und Nacht. Deshalb artet ihre erste Begegnung auch schnell in Streit aus. Dass sie sich von da an immer wieder über den Weg laufen, hätte sich weder der New Yorker Romantiker noch die bindungsscheue Westküstlerin gedacht. Während Miles versucht über seine Trennung hinwegzukommen und Zoey mit den Eindrücken der übervollen Millionenstadt kämpft, wird beiden ein neuer Auftrag ihrer Firmen zugeteilt. Unwissentlich voneinander arbeiten sie, alle beide, als Ghostwriter und Dating-Experten für Paare, die sich online kennenlernen wollen. Was sie nicht ahnen können: Dass sie auf dasselbe Pärchen angesetzt werden. Und umso mehr sie ihre Feindschaft im echten Leben vertiefen, umso attraktiver finden sie sich gegenseitig online…

Aufmachung und Schreibstil

Ich habe mich sehr darauf gefreut, das Buch zu lesen, da der Klappentext äusserst vielversprechend klang. Es versprach, ein kurzweiliger Wohlfühlroman zu werden, voller Gefühl, Witz und Wortspielen.
Leider hat die Geschichte ihr Potenzial nicht voll ausgeschöpft. Den Schreibstil habe ich weniger als leicht und lustig, sondern eher als mühsam empfunden. Die Sätze waren teils ellenlang und meiner Meinung nach gab es zu viele Referenzen, Vergleiche und Abschweifungen. Ich musste mich eher zum Lesen überwinden.
Dabei waren die Kapiteleinstiege eigentlich ganz witzig gestaltet. Da war jedes Mal eine E-Mail von einem der Chefs der beiden, die ihre eigene, komplizierte Geschichte hatten. Diese Teile brachten mich mehrere Male zum Grinsen, und haben zugleich die Arbeitssituation auf interessante Weise geklärt. Erzählt wurde uns dann abwechselnd aus Miles und Zoeys Perspektive in der ersten Form.

Grundidee und Plot

Die Idee der Story finde ich richtig gut. Sie ist aktuell, peppig und einzigartig. Etwas Neues, das die eine oder andere Überraschung für uns bereithaltet. Die Umsetzung war dann allerdings nicht ganz wie erwartet, auch eine Überraschung, wenn auch nicht unbedingt eine positive…
Der Einstieg hat sich gezogen und konnte mich leider nicht begeistern. Hätte ich das Buch nicht für eine Leserunde zugeschickt bekommen (an dieser Stelle auch noch herzlichen Dank dafür; aber ich werde das natürlich nicht meine Meinung beeinflussen lassen), wäre ich vermutlich nie über die ersten hundert Seiten hinausgekommen. Es gab mir zu viele kleine Dinge neben dem Plot und so konnte mich die Story nicht richtig packen. Erst im zweiten Teil hat mir das Lesen langsam begonnen Spass zu machen. Gegen Ende war es damit leider auch wieder vorbei. Ich hätte mir einen anderen Abschluss gewünscht. Mehr Fokus aufs Ghostwriting und kein zusätzliches Drama mehr einschieben. Denn das hat auf mich doch eher gewollt gewirkt.
Dafür gebe ich gern zu, dass mich die Chats sehr amüsiert haben und mitunter zu meinen Lieblingsstellen im Buch zählen.

Charaktere

Hier weiss ich echt nicht, was ich über die Protagonisten sagen soll. Ich mochte die Idee ihrer Persönlichkeiten, konnte dann aber mit der Umsetzung nicht so richtig umgehen. Es fiel mir schwer, mich ihnen anzunähern und so habe ich der Geschichte mehr aus der Ferne beigewohnt. Es fühlte sich seltsam distanziert an. Dabei hatten sie beide einen echt coolen Background und waren total bunte, einzigartige Persönlichkeiten. Ich kann also echt nicht sagen, wo mein Problem mit ihnen lag.

Was ich dafür sagen kann, ist, dass mir sowohl Mary als auch Aisha richtig gut gefallen haben. Mary war unglaublich eigen und dabei so witzig und auf spezielle Weise charmant, dass ich sie nach wenigen Sätzen ins Herz geschlossen habe. Aisha war etwas weniger crazy, aber genauso nett, unterstützend und einfach ein Fels in der Brandung.

Auch Miles Eltern mochte ich sofort, Jude fand ich süss und sogar Evelynne gewann ich auf seltsame Weise lieb. Nur Bree war nicht so ganz meins…

Fazit

Eine etwas andere Geschichte mit einzigartigen Charakteren und viel Potential, das in meinen Augen leider nicht voll ausgeschöpft wurde.