Rezension

Neuer Fall aus Kopenhagen

Das Nest -

Das Nest
von Katrine Engberg

In Kopenhagen verschwindet der 15jährige Oscar, ein geheimnisvoller Brief ist anscheinend der einzige Hinweis. Ein paar Tage später wird im Müllheizkraftwerk eine Leiche gefunden. Alles scheint zusammen zu hängen. Doch wie? Was für eine gemeinsame Schnittstelle haben die Fälle, eine offensichtliche oder doch eine verborgene? Wer gehört zu den Verdächtigen, wer ist hier ein Mörder?

 

Wieder ermitteln Anette Werner und Jeppe Kørner. Auch in ihrem Privatleben knackt es an so einigen Stellen, was die beiden, während sie fieberhaft nach Oscar suchen, nicht nur nebenbei beschäftigt. Gerade dass die Ermittler so Konturen bekommen, so lebendig und menschlich werden, nicht nur als die "Polizisten" wirken, gefällt mir. Esther, aus den vorherigen Bänden bereits den Lesern bestens bekannt, hat auch hier wieder eine entscheidende Rolle im neuen Fall.

 

Katrin Engberg erzählt wieder wie gewohnt fesselnd, abwechslungsreich und mit einem feinen Gespür für ihre Protagonisten. Jeder und jede der Akteure ist vielschichtig, interessant und authentisch, ja, und auch lange geheimnisvoll. Man fühlt sich bei den Ermittlungen mitgenommen, man rätselt und fiebert mit. Die Ermittlungen bringen allerdings auch so einiges zu Tage, was unter die Haut geht. Der Thriller kommt diesmal auch gut ohne allzu viel Action aus, es ist diesmal eher Recherche oder Ermittlungsarbeit. Dennoch bringen die Feinarbeit, die Beharrlichkeit, aber auch der Zufall die beiden zu der Lösung (mit der ich nicht gerechnet hatte). Am Ende bleibt ein klitzekleines Fragezeichen, was die Auflösung betrifft, aber das ist die einzige Kritik. Ansonsten wurde ich wieder sehr gut unterhalten von der dänischen Autorin.