Rezension

Netter Krimi, lebt vom Ende

Vertrauen -

Vertrauen
von Dror Mishani

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt: Avi Avraham, Polizeiinspektor aus Tel Aviv, wird an einem Tag mit gleich mehreren Fällen konfrontiert, u.a. mit einem ausgesetzen Baby vor einem Krankenhaus sowie einem verschwundenen Touristen. Bei seinem Ermittlungen gerät er immer tiefer in einen undurchsichtigen Dschungel aus Täuschung und Verrat und bekommt Kontakt zum israelischen Geheimdienst Mossad und der Drogenmafia.

Das Buch "Verrat" von Dror Mishani ist ein Krimi, der erst zum Ende hin wirklich Tempo aufnimmt. Vorher dümpelt er so vor sich hin. Es wird die Ermittlungsarbeit bezüglich der beiden nebeneinander laufenden Fälle beschrieben, die offensichtlich unabhängig voneinander sind. Gelegentlich wirkt dies relativ langatmig. Am Ende gewinnt der Krimi aber deutlich an Schärfe und Tiefgründigkeit, mit einem Abschluß, der auch gewisse Interpretationsmöglichkeiten zulässt. Weiterhin beleuchtet er die z.T. zwielichtige Rolle des israelischen Geheimdienstes, stellvertretend für alle Geheimdienste der Welt, sowie des "Konfliktes" zwischen Juden und Arabern.

Er ist in einer angenehmen Sprache geschrieben, welche sich gut lesen lässt und zeigt zwischendurch auch immer wieder tiefgründige Phasen, die einen zum Nachdenken anregen.

Fazit: Netter Krimi, welcher zunächst etwas vor sich hindümpelt, zum Ende aber an Rasanz zunimmt. Nicht überragend, aber lesenswert.