Rezension

Montreal, 12 Tage im Juli

Durch die Tore des Todes -

Durch die Tore des Todes
von Martin Michaud

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Kopf im Müllcontainer, und das erst der Anfang. Jede Menge Leichen in Montreal, verteilt über die gesamte Stadt. Den Fällen gemeinsam ist das Graffito eines mörderischen Weihnachtsmanns am Fundort und ein Hinweis auf den nächsten Mord samt Tatwaffe. Ein irrer Serientäter, den es auf nachdrückliche Anweisung des Polizeipräsidenten schnellstens zu stoppen gilt. Spätestens dann, als der Kopf eines hochrangigen Polizisten in einem Müllcontainer gefunden wird. Der kommissarische Leiter der Abteilung für Schwerverbrechen Sergent-Détective Victor Lessard und seine Kollegin Jacinthe Taillon werden mit den Ermittlungen betraut. Ein Täter, der das Katz-und-Maus Spiel in Perfektion beherrscht, unterschiedliche Tatwerkzeuge, Mordopfer ohne Gemeinsamkeiten und Verbindung. Ein Killer mit Mission? Ein heikler Fall, der die Ermittler fordert, denn es geraten auch Polizeikollegen in den Kreis der Verdächtigen. Alles nicht so einfach für Lessard und seine Teamkollegen, die samt und sonders detailliert charakterisiert und so sympathisch sind, dass man sie gerne während ihrer zwölftägigen Ermittlung begleitet.

Die Erzählstruktur des Thrillers ist ungewöhnlich und verdient Aufmerksamkeit. Michaud arbeitet sich rückwärts von Kapitel 48 vor, die Nummer 1 lesen wir erst auf Seite 382, an- und abschließend schiebt er noch drei kurze Kapitel nach. „Durch die Tore des Todes“ ist trotz der komplexen Story ein spannender Pageturner, der den Leser an den Seiten kleben lässt, was bei Thrillern, die die mühsame Polizeiarbeit in den Mittelpunkt stellen, nicht immer der Fall ist. Der Autor hat jederzeit Kontrolle über den Plot, behält den Überblick, verzettelt sich nicht in Nebensächlichkeiten sondern treibt die Handlung Seite um Seite mit jeder Menge unerwarteter Wendungen voran.

Eine Reihe, die ich mit Sicherheit weiter verfolgen werde. Der dritte Band „In die Fluten der Dunkelheit“ erscheint am 01.09.21. Ich freue mich darauf.