Rezension

Mitreißende Suche nach der eigenen Identität

Felix Ever After
von Kacen Callender

Bewertet mit 5 Sternen

Wie viele Gleichaltrige auch ist der siebzehnjährige Felix ist auf der Suche nach sich selbst. Aber auch wenn er unheimlich froh darüber ist, offen der sein zu können, der er wirklich ist (nämlich trans und queer), hat er doch das Gefühl, in mancherlei Hinsicht keine Chance zu haben – in der Liebe zum Beispiel. Als er nach einem verletzenden Vorfall auch noch transfeindliche Nachrichten bekommt, beschließt er, in die Defensive zu gehen.
An dieses Buch hatte ich große Erwartungen, nachdem es von so vielen Seiten Lobeshymnen erhalten hat – und diese hat es mehr als nur erfüllt. Kein Wunder also, dass ich es tatsächlich an einem Tag verschlungen habe. Ich finde es unglaublich toll, wie sich dieses Buch – aber auch Felix selbst – unmöglich in eine bestimmte Schublade stecken lässt. Emotional hat es mich komplett abgeholt, aber es war außerdem auch unerwartet spannend.
Felix selbst empfand ich als sehr komplexen Charakter, der eben auf der Suche nach seiner Identität ist und den Leser hautnah daran teilhaben lässt. Mir zumindest ging es oft sehr nahe, wie viel (unterschwellige und offenkundige) Feindseligkeit Felix widerfährt. Die Entwicklung, die er durchmacht, konnte mich völlig überzeugen und war auch nichts, was man als Leser direkt vorhersehen konnte.
Insgesamt war Felix‘ Geschichte ein richtiges Leseerlebnis für mich, das mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird – das ich sogar gerne noch einmal lesen werde. Dieses Buch bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung!