Rezension

Metaphorisches Kunstwerk, dem irgendwann die Luft ausgeht

Das Archiv der Träume -

Das Archiv der Träume
von Carmen Maria Machado

Das Archiv der Träume hat mich erst verwirrt, dann begeistert und mitgenommen, und zum Schluss gelangweilt.

Carmen ist eine junge, talentierte Frau und macht ihren Master als sie ihre erste feste Freundin trifft. Nach kurzer Zeit schwärmerischer Liebe folgen viele Monate, in denen sich Carmen von ihrer Freundin misshandeln lässt.

Das Buch behandelt Carmens Geschichte, ihr Seelenleben und die beiden Metaebenen, die die Entstehung des Buches sowie die Rechtfertigung seiner Existenz beschreiben. Dabei entstehen viele interessante Metaphern, die meist aus Märchen stammen (die übrigens als Fußnoten angegeben sind). Die "Rechtfertigungsbereiche" bringen zahlreiche filmische, gesellschaftliche und politische Beispiele, die mich gelangweilt haben. Aus metaphorischer Sicht ist das Buch ein echtes Kunstwerk, das das Studium des Schreibens der Autorin deutlich zeigt,

Leider fehlen mir einige erklärende Kernpunkte, wie die toxische Beziehung zwischen Carmen und ihrer Partnerin entstand und warum sie nicht ging. Das Ende fiel mir persönlich viel zu flach aus, sodass die letzten etwa 30 Seiten einfach keinen Spaß mehr machten.

Die vier Sterne sind hauptsächlich für den ungewöhnlichen und künstlerischen Stil. Die Geschichte an sich ist überhaupt nichts Besonderes.