Rezension

Mehr erwartet

Forever Right Now
von Emma Scott

Bewertet mit 3 Sternen

Darlene wagt einen Neuanfang in San Francisco. Ehemals drogenabhängig, versucht sie nun ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Ihr Nachbar Sawyer heißt sie nur kühl willkommen. Er hat genug Kummer, denn sein alleiniges Sorgerecht für seine Tochter steht auf der Kippe und sein Studium verlangt ihm den Rest seiner Kräfte ab. Widerwillig nimmt er Darlenes angebotene Hilfe an und verbringt immer mehr Zeit mit ihr. Bis ihre Vergangenheit die Chance sein Kind zu behalten gefährdet. 

Leider hat mich die Geschichte diesmal nicht gepackt. Schlecht war sie nicht. Ich hatte jedoch hohe Erwartungen, weil Emma Scott nunmal zu meinen liebsten Autorinnen zählt und ich andere ihrer Bücher außergewöhnlich gut finde. Der Schreibstil ist wie immer locker und die Geschichte voller Wärme, besonders wegen des Kindes. Die beiden Protagonisten konnten mich jedoch nicht überzeugen. Das Thema Drogenabhängigkeit mag ich persönlich nicht gerade. Darlenes innerer Kampf dagegen war zwar vorhanden, aber sie verlor gleichzeitig nie den Optimismus bzw. geriet sie nicht in echte Versuchung, was in der Realität bestimmt anders aussieht. Sawyer hat sich meiner Meinung nach viel zu schnell in seine Ausgangssituation gefügt, was ich sehr unrealistisch fand. Seine einjährige Tochter erschien mir zu reif. Ich kenne keine Einjährige, die schon so weit ist und auch gar nicht fremdelt oder bockt. Zudem muss ich noch hinzufügen, dass die Ereignisse ziemlich vorhersehbar waren. Obwohl die interessante Grundidee eines Sorgerechtsstreits konfliktreicher und gefühlvoller hätte umgesetzt werden können. 

Vielleicht ist es mir aber auch besonders schwer gefallen in das Buch einzutauchen, weil mir die Sprecherin überhaupt nicht zugesagt hat. Es war nicht ihrer Stimme, die mir nicht gefiel, eher dass sie das letzte Wort eines jeden Satzes immer in die Länge gezogen hat. 

Fazit:
Vorhersehbar und beinahe konfliktlos wird das Potenzial der Ausgangssituation kaum genutzt. Trotzdem eine interessante Grundidee und ein angenehmer Schreibstil. Ich hätte aber lieber zum Buch greifen sollen anstelle des Hörbuches.