Rezension

Mehr davon!

Ghostman - Roger Hobbs

Ghostman
von Roger Hobbs

Tolles Debüt!

 

Wahrscheinlich ist es für einen jungen Krimiautor von heute unmöglich einfach nur einen Kriminalroman zu schreiben. Es wird immer auch ein Drehbuch und es wird jedes Mal auch der Start für eine mögliche Buch- oder Fernsehserie sein. Genau so in diesem Fall, Roger Hobbs erzählt eine rasante Geschichte, die die schönen Bilder und Schauplätze bekannter amerikanischer Krimiserien mitbringt. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite entwickelt er einen Plot mit überraschenden Wendungen, gleichzeitig versucht er uns seinen Protagonisten (den Ghostman) in Rückblenden näher zu bringen.

Die Geschichte ist nie ganz durchschaubar, die Charaktere schon eher. Wenn man als Leser meint, die nächste Wendung zu kennen, wird man entäuscht, ganz so geradlinig spielt es sich dann nicht ab. Dies ist keine tiefschürfende Charakterstudie im kriminellen Milieu, sondern eine kurzweilige Geschichte über einen ungewöhnlichen Auftrag, der aufgrund der Umstände unter einem hohen Zeitdruck zu erledigen ist. Da bleibt keine Zeit für detaillierte Orts- oder Personenbeschreibungen, nur für den kurzen Satz am Ende der Abschnitte, der uns die verbleibende Zeit offenbart. Mit den kurzen Zeitangaben, die den Handlungsspielraum des Titelhelden vorgeben, treibt Hobbs die Story voran und schafft eine Spannung, die das Weglegen schwer macht.

Mein Fazit: Ein kurzweiliger, spannender Krimi, um sich ohne zuviel Tiefgang unterhalten zu lassen. Das gute Debüt eines 24-jährigen Autors, abwarten, was noch kommt.