Rezension

Magisches Familienerbe

Stella Menzel und der goldene Faden - Holly-Jane Rahlens

Stella Menzel und der goldene Faden
von Holly-Jane Rahlens

„Es war einmal …“  Wahrlich märchenhaft beginnt die Geschichte der kleinen Stella Alisa Menzel,  die von ihrer Großmutter eine Decke aus magischem blauen Seidensatin geschenkt bekommt. Dieser Stoff und die in seinen Falten versteckten Erzählungen, die ihre Großmutter dort „entdeckt“, begleiten Stella bis ins Teenageralter. Wie sich Stoff und Geschichten im Laufe der Zeit verändern mag der Leser selbst herausfinden.

Dieses wunderschön und liebevoll gestaltete Büchlein führt uns in einer klaren, für Kinder leicht verständlichen Sprache durch hundert Jahre europäische Geschichte. Dass die Hintergründe dabei nur angedeutet werden, ist sicher so gewollt: hier ist es den Eltern überlassen jeweils soviel zu erklären, wie es dem Alter des Kindes entspricht.

Eine hübsche Idee: Rahmenhandlung und die Erzählungen der Großmutter sind farblich leicht voneinander abgesetzt.

Text und Illustration bilden eine harmonische Einheit. Zu Anfang der Geschichte beginnt sich der goldene Faden von seiner Spule zu rollen und zieht sich als Leitthema durch sämtliche Kapitel bis zum Ende des Buches.

Die einzelnen Abbildungen gestaltet Reinhard Michl als Erinnerungsfotos.

Sogar an einen Familien-Stammbaum, der gerade für Kinder übersichtlich den Zusammenhang der einzelnen Familienmitglieder  aufzeigt, ist gedacht worden.

Und noch ein Kompliment zur „Anmerkung der Autorin“: Mit diesem kurzen Kapitel beantwortet Frau Rahlens viele Fragen, lässt aber genügend Raum für eigene Überlegungen. Hier rückt sie ihren kleinen und großen Lesern ein Stückchen näher.

Ein gut durchdachtes und liebevoll gestaltetes Buch sowohl für kindliche als auch erwachsene Leser!