Rezension

Lügen(weib)

Ausweglos
von Henri Faber

Bewertet mit 5 Sternen

Zwei Türen. Kein Ausweg. Vor Jahren hielt eine Mordserie Hamburg in Atem. Jetzt gibt es erneut eine Tote: Wieder fehlt der Ringfinger, wieder trägt die Tat die blutige Handschrift des Killers. Doch diesmal gibt es einen Zeugen, er wohnt Tür an Tür mit dem Opfer. Kommissar Blom ist fest entschlossen, den Mörder endlich zu fassen. Aber je tiefer er sich in den Fall verstrickt, desto mehr verschwimmen die Grenzen. Was ist Wahrheit, was Lüge? Wer ist Freund und wer Feind? Und vor allem: Wer ist Opfer und wer Täter?

Elias Blom wird zu einem Tatort gerufen. Der Ringfinger-Mörder dürfte nach 3 Jahren wieder zugeschlagen haben. Elias wurde damals nach einem Zeitungsartikel ins Einbruchsdezernat versetzt, sein Partner Mats wurde gekündigt. Bei dem aktuellem Fall scheint der Täter Noah gezwungen haben ihn zu seiner Frau zu führen, stattdessen schickte er ihn aber zu seiner Nachbarin. Elias will den Täter endlich fassen.

Das Cover ist in seiner Einfachheit einfach ein echter Hingucker; auch die Haptik wurde sehr gut gewählt.

Der Schreibstil des Autors ist bei seinem Thriller-Debüt ausgezeichnet; Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt.

Die einzelnen Kapitel sind aus der Sicht von Elias, Noah, Linda und dem Täter jeweils in der Ich-Form geschrieben, was zu diesem Thriller perfekt passte.

Die Spannung ist von der ersten bis zur letzten Seite auf sehr hohem Niveau, was durch die Lügen bzw. Geheimnisse der Charaktere und den vielen überraschenden Wendungen bedingt ist. An manchen Stellen bekommt man aber Hinweise auf den wahren Täter, sodass man sich ein wenig zusammenreimen konnte, allerdings war dies nur ein Bruchteil der Geschichte. 

Der Plot wurde natürlich sehr gut gewählt und erzählt.

Weniger gefiel mir, dass im Buch immer wieder von "DNA" die Rede ist. Warum kann ein österreichischer Autor, der in Deutschland lebt, nicht den deutschen Ausdruck "DNS" verwenden? Zudem viel mir auch mehrmals "Katheder" statt "Katheter" auf. Beide Wörter haben eine klar andere Bedeutung, denn den einen findet man in der Schule, den anderen im Krankenhaus. Allerdings muss ich sagen, dass ich das Buch vorablesen durfte und hier noch nicht alle Fehler ausgemerzt wurden, wie man auch an ein paar anderen wenigen Stellen merkte. Daher fließt dieser Umstand genauso wenig in meine Bewertung ein, wie dass ich das Leseexemplar kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen habe.

Was mich auch noch störte, war, dass der Täter immer wieder seinen inkaorangen BMW erwähnt, allerdings wurde dies mit voller Absicht gemacht, wie man aber erst am Ende des Buches erfährt.

Ich hoffe sehr, dass man noch viel von diesem Autor zu lesen bekommt, besonders, wenn es in der Qualität dieses Thrillers geschieht, der in seinem Schreibstil an die frühen Werke von Sebastian Fitzek erinnerte.

Fazit: Perfektes Thriller-Debüt; klare Leseempfehlung. 5 von 5 Sternen