Rezension

Liebe mit anderen Augen

Derselbe Tag im Dezember -

Derselbe Tag im Dezember
von Nena Siara

Bewertet mit 4 Sternen

Auf einer Reise nach Paris lernt die blinde Elsa und der Blogger Kit sich kennen, schon beim ersten Treffen merken sie, dass sie etwas für den anderen fühlen. Nach mehreren Tagen Liebelei versprechen sie sich, sich in einem Jahr wiederzutreffen und stellen somit ihre Liebe auf die Probe.

In das Cover habe ich mich sofort verliebt, die Farben, die Schriftart und auch die winterliche Gestaltung laden einen nur dazu ein, das Buch lesen zu wollen. Auch der Buchtitel klang für mich direkt sehr vielversprechend.

Die Geschichte enthält viel Witz, aber auch viel Ernsthaftigkeit und Romantik. Es war auch der erste Roman, den ich gelesen habe, wo eine Blinde als Hauptprotagonistin da war. Es wurde sehr gut dargestellt, welche Problematik es eigentlich für einen Blinden gibt, über die man eben nicht nachdenkt, wenn man nicht betroffen ist. Besonders am Anfang hat die Autorin das sehr gut dargestellt. Wir erhalten am Ende auch viele Informationen von der Autorin über das Thema. Ich finde es schön, wie wichtig das Thema ihr scheinbar ist. Auch kriegen wir einen Einblick darüber, wie sie auf die jeweiligen Charaktere kam.

Die Geschichte selber fand ich sehr süß, besonders die witzigen Stellen zwischen Kit und Elsa habe ich gerne gelesen. Mir persönlich waren es aber zu viele Erotik-lastige Szenen, finde das Buch braucht diese Stellen gar nicht. Bei mir persönlich hat es sogar eher den Lesefluss gestört und etwas Spannung, die ich zwischen den beiden gespürt habe, weggenommen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es einige gibt, die das eventuell sogar besonders gut finden. Auch ging mir das tatsächlich bei Elsas Vorgeschichte etwas zu schnell mit den beiden. Mir kam es zwischendurch so vor, als ob die beiden sich nur wegen der Bettgeschichte sehen wollen, obwohl das ja gar nicht so war. Das Buch bietet auch eine Wende, die ich so gar nicht erwartet hätte. Das brachte mich sehr zum Nachdenken, wie vielseitig Liebe doch sein kann. Mir hat die Entwicklung zwischen Elsa und ihrer Zwillingsschwester auch sehr gefallen, ich mag es, wenn man Personen in Büchern über sich wachsen sieht. Schade fand ich auch das, das Buch so kurz ist. Man könnte noch so viel mehr aus der Geschichte holen, oder zum Beispiel detaillierter über die Zwischenzeit bis Kit und Elsa sich sehen schreiben.

Elsa als Charakter mochte ich persönlich gar nicht so sehr, fand sie aber dennoch interessant und wollte wissen, wie es mit ihr weitergeht. Mehr identifizieren konnte ich mich aber mit ihrer Mutter. Eine typische "Buchmutti" die jedem zur Seite steht, habe gerne gelesen, wie einfühlsam sie immer war. Kit war auch nicht ganz mein Favorit, mir hatte er einfach zu wenig Kanten. Das Zusammenspiel von allen Charakteren fand ich dennoch sehr gut.

Fazit, ein wirklich schönes kurzes weihnachtliches Buch, um dem Alltag zu entfliehen.