Rezension

Lesenswerter Lebenseinschnitt

Das Vorkommnis -

Das Vorkommnis
von Julia Schoch

Bewertet mit 5 Sternen

Ob Julia Schochs neuer Roman, der Auftakt einer Trilogie sein soll, autobiografisch ist oder von einer fiktiven Autorin erzählt, bleibt offen, ist letztlich auch egal. Jedenfalls schreibt die (fiktive) Autorin über ein „Vorkommnis“ von vor inzwischen einigen Jahren, das sie die ganze Zeit über beschäftigt hat. Seinerzeit stellte sich ihr auf einer Lesung eine fremde Frau als ihre Halbschwester vor, als die ältere Tochter ihres gemeinsamen Vaters. Das ist Anlass für sie, über ihre Familie, insbesondere ihre Beziehungen zu ihren Eltern, ihrer mittleren Schwester und ihrem Mann, die Alltäglichkeit dieser neuen Familienkonstellation, ihre Kindheit in der DDR nachzudenken. Heraus kommen viele Erinnerungsbruchstücke.

Ich empfand den Roman als sehr schön und faszinierend, durchaus auch anspruchsvoll zu lesen. Die geschilderten Gedanken sind es wert, dass ihnen nachgegangen wird. Gelungen ist, wie gekonnt Bezug auf andere bedeutende literarische Werke genommen wird.