Rezension

Leider sehr blass und oberflächlich

Die Bücherfrauen -

Die Bücherfrauen
von Romalyn Tilghman

Bewertet mit 2 Sternen

Drei Frauen treffen sich im ländlichen Kansas – in New Hope. Jede von Ihnen bringt ihr eigenes Päckchen mit. Angelina ist auf der Suche nach Informationen über Bibliotheken die ihre Großmutter damals ins Leben gerufen haben soll, Traci ist eine mittellose Künstlerin die das Kulturzentrum in New Hope wieder beleben soll und Gayle hat beim letzten Tornado alles verloren. Ihre Wege und Schicksale kreuzen sich.

Der Buchumschlag ist in Pastellfarben gehalten und die Bücher machen Hoffnung über eine Geschichte rund um und mit Büchern. Doch der Schein trügt. Hinter dem scheinbar hübschen Cover, liegt leider ein Buch was mich ziemlich enttäuscht hat. Zunächst einmal war der Einstieg sehr mühsam. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der drei Frauen erzählt. Dabei ist der Schreibstil so nüchtern gehalten, dass man oft gar nicht mehr weiß welche der drei jetzt gerade am erzählen ist. Generell kommt Gayle fast gar nicht zum Zug und wirkt fast schon wie eine unwichtige Nebenfigur. Der Fokus liegt eher auf Traci und Angelina. Wobei nur Angelina wirklich den Bezug zu Büchern hat. Wer hier mehr erhofft, wird definitiv enttäuscht. Denn lediglich die Entstehung der Bibliotheken und Angelinas Nachforschungen für ihre Doktorarbeit schneiden das Thema Bücher überhaupt an. Traci versucht sich in Kunst aus Müll, strahlt dadurch aber leider auch nicht mehr als Angelina. Generell kamen Emotionen nicht wirklich an. Die drei Protagonistinnen wirkten sehr blass und oberflächlich, so dass man überhaupt keinen Bezug zu den Hauptpersonen aufbauen konnte. Auch die Flut an Nebencharakteren konnte einen erschlagen. Und dabei hatten sie noch nicht einmal eine großartige Rolle inne. Es war mehr verwirrend, als dass sie groß zur Geschichte beigetragen haben. Apropo Geschichte – wer hier einen roten Faden sucht, der kann lange suchen. Der Spannungsbogen war kaum bis gar nicht vorhanden und fast bis Ende wusste ich nicht wirklich worauf das Buch denn jetzt eigentlich hinaus möchte. Lediglich der Charme und Flair von New Hope haben mich ein wenig positiv gestimmt. Ansonsten habe ich gegen Ende fast nur noch quergelesen und hatte nicht wirklich Freude an der Geschichte. Nach dem das Happy End furchtbar an den Haaren herbeigezogen war, wie viele Situationen in diesem Buch, war für mich klar, dass dieses Buch leider ein Griff ins Klo war. So leid es mir tut, dass so drastisch auszudrücken.

Ich hatte mir unter dem Titel „Bücherfrauen“ wesentlich mehr erwartet. Selbst wenn meine Hoffnungen auf eine tolle Büchergeschichte nicht erfüllt wurden, hätte wenigstens die Umsetzung der anderen Inhalte passen müssen. Und das hat es in meinen Augen leider nicht. Mir fehlten jegliche Farbe, Tiefe und Spannung in der Geschichte und auch sprachlich war sie kein großer Wurf. Deswegen vergebe ich 2 von 5 Sternen, da die Idee gut war und das Flair der Kleinstadt ein klein wenig retten konnte.