Rezension

Leider nur Mittelmaß

Das Schicksal ist ein mieser Verräter
von John Green

Bewertet mit 3 Sternen

Die Liebesgeschichte handelt von der krebskranken 16-jährigen Hazel, die nicht geheilt werden kann, zumindest aber für einige Zeit weiterleben kann, und ihrer erst freundschaftlichen, im Verlauf auf liebenden Beziehung zu dem 17-jährigen Augustus, der nach einer Beinamputation erst gesund prognostiziert wurde, um dann einen unheilbaren Rückschlag zu erhalten, der ihn am Ende das Leben kostet.
Der Schreibstil ist schön flüssig, teils sarkastisch, teils makaber, aber manchmal auch tiefsinnig und leise, bereichert mit vielen sehr schönen Zitaten. Obwohl als Jugendbuch konzipiert, ist es auch für Erwachsene interessant zu lesen. Jedoch fehlt dem Buch die Glaubwürdigkeit, denn kein Teenager redet und denkt so wie Hazel und Augustus, es sei denn sie sind eventuell Hochbegabte wie Einstein oder Stephen Hawkins, wobei dahinzustellen sei, ob diese so geredet haben. Die Dialoge zwischen den beiden und mit ihren Mitmenschen klingen wie Erwachsene und wirken dadurch nicht wirklich echt. Green versucht bei dem Leser durch seine Charaktere auf die Tränendrüse zu drücken, indem er sie beide zum Tode verurteilt. Einzig das Schicksal von Isaak, das leider nur am Rande geschildert wird, wirkt viel interessanter und authentischer. Aber Green will seine Hauptakteure anscheinend lieber sterbenskrank und zum Tode verurteilt, was sehr schade ist.
Das Fazit aus diesem Roman für mich sind zwei Dinge: zum Einen lässt man geliebte Menschen zurück, die ebenfalls mit allem fertig werden müssen, die schon vorher extrem mitleiden mussten, weil sie nur unterstützen, aber nichts abnehmen können. Zum anderen ist da die Angst, dass sich niemand mehr an einen erinnert, dass man sozusagen nicht den Fußabtritt in dieser Welt hinterlassen hat, wie man es vielleicht vorgehabt hatte. Diese Ansicht kann ich nicht teilen, denn irgendwie hinterlässt jeder Mensch Spuren auf den Seelen der Familie und Freunde, man denkt vielleicht nach einiger Zeit nicht mehr jede Minute an sie, aber man denkt an sie - immer wieder. Und diese Fußabdrücke sind doch viel wertvoller als alles andere. Man wurde geliebt.