Rezension

Leider nur Durchschnitt ...

Chroniken der Unterwelt 01. City of Bones - Cassandra Clare

Chroniken der Unterwelt 01. City of Bones
von Cassandra Clare

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Die 15-jährige Clairy lebt mit ihrer Mutter in New York. Eines Tages sieht sie Personen, die ihr Kumpel Simon nicht sehen kann. Als dann auch noch plötzlich ihre Mutter entführt und Clairy von Dämonen angegriffen wird, ist dies der Auftakt einer Fülle von Abenteuern, Enthüllungen und neuen Geheimnissen ...
Mehr möchte ich gar nicht verraten :-).

Meinung:
Zwei Dinge stören mich an dem Buch. Erstens die Tatsache, dass die Autorin sehr viel aus anderen Romanen/Geschichten geklaut hat, nämlich Harry Potter und Star Wars. Als da wären: Bösewicht (Valentin) will die Welt von den Schattenwesen (Vampiren, Werwölfen, Feen, Hexenmeistern und was-weiß-ich) reinigen und hat dazu den "Kreis" um sich gesammelt. Na, klingelt's da? Des Weiteren werden Verwandschaftsverhältnisse offenbart und gewechselt, was das Zeug hält, wozu mir wiederum nur einfällt: "Luke, ich bin Dein Vater!" City of Bones bietet in dieser Hinsicht nicht wirklich einen originellen Plot, ist alles irgendwie schon mal da gewesen. Auch Clairy macht ähnlich Harry Potter nach und nach Entdeckungen und erfährt Familiengeheimnisse, entwickelt Fähigkeiten und schließt Freundschaften. Immerhin ist sie ja eine Schattenjägerin!
Zweitens ging mir vieles zu schnell und wurde mal eben so dahingesagt - ja, und dann war das eben so. Keine tieferen Reflexionen der Figuren (Clairy wundert sich gar nicht, dass sie Dinge sehen kann, die Simon nicht sieht, dass ihre Mutter entführt wurde oder dass es eine Welt hinter der Welt gibt), aber auch keine tieferen Gefühle und Reaktionen. Vieles wird meines Erachtens mit Actionszenen überspielt. Diese widerum sind sehr gelungen, da war ich dann mittendrin, die Szenen sind temporeich und lassen Spannung aufkommen!
Die Figuren sind mir zu oberflächlich gezeichnet. Zu Clairy sagte ich ja schon etwas, sympathisch ist sie aber schon. Wer mir auf die Nerven ging, war Jace! Supergut aussehend, der beste Kämpfer überhaupt, hat die meisten Dämonen getötet (überhaupt wird in dem Buch viel getötet. Entweder man tut, was gesagt wird, oder man wird gleich getötet! Dazwischen gibt es nichts.) und ist für Clairy natürlich mega anziehend! Eine männliche Mary Sue halt ... Liebesgeschichte ist vorprogrammiert. Die übrigen Charaktere kommen nur am Rande vor und sind nicht wirklich ausgearbeitet. Wundert sich z.B. Simon gar nicht, was da alles vor sich geht? Auch Clairys Mutter, Hodge, Alec, seine Schwester etc. haben kaum Tiefe oder Bedeutung. Schade!
Darüber hinaus ist mir dieser Weltentwurf zu esoterisch angehaucht. Der Engel Raziel verbindet sein Blut mit dem eines Menschen und schafft so die Schattenjäger bzw. Nephilim, die wiederum unsere Welt vor Dämomen aus anderen Welten/Dimensionen (??? Warum kommen die überhaupt auf die Erde???) beschützen. Woher die "Mischwesen" bzw. Schattenwesen alle kommen, hat sich mir nicht erschlossen, manche wurden von Dämonen erschaffen, manche aber wohl nicht.
Warum alle Welt jetzt solche Angst vor dem großen Bösewicht Valentin haben, hat sich mir auch nicht erschlossen. Besondere Kräfte scheint er nicht zu haben, dafür viele Handlanger ...

Fazit:
Nee, so richtig durchdacht fand ich City of Bones nicht. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass ich das Hörbuch gehört habe, wahrscheinlich wurde da etwas gekürzt. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass das Buch an sich das jetzt wettgemacht hätte. Zu viele Dinge habe ich in anderen Büchern so bereits gelesen oder werden ohne große Erklärungen hingenommen, es gab nur wenig Überraschungsmomente, die Figuren waren mir zu flach bzw. stereotyp. Eine nette Geschichte für zwischendurch, kann aber definitiv nicht mit anderen Jugendbuch-Zyklen mithalten (z.B. Harry Potter oder Panem).
3 von 5 Sternen