Rezension

Leider einfach nicht meins

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
von Alena Schröder

Bewertet mit 2 Sternen

In diesem Buch geht es um die Geschichte von vier Frauen: Senta, eine junge Frau voller Pläne in den 1920er Jahren, die sich in den falschen Mann verliebt und sich über den Konsequenzen dieser Entscheidung beinahe selbst verliert. Trude, eine verbitterte Frau, die einen neuen Lebenssinn entdeckt, aber dafür das Glück anderer mit Füßen tritt. Evelyn ein junges Mädchen und gleichzeitig eine alte Frau, bei der alle Fäden zusammenlaufen und der so viele Lügen erzählt werden, dass sie keine Ahnung mehr hat, was einst mal wahr war und was nicht. Und Hannah, Evelyns Enkelin, die selbst gerade an einem Punkt in ihrem Leben ist, an dem alles aussichtlos erscheint, die aber dennoch alles daransetzt ein Familiengeheimnis aufzudecken, von dessen Existenz sie anfangs nicht einmal weiß.

 

 

Ich muss leider sagen, dass mich das Buch überhaupt nicht gepackt hat. Ich fand die Grundgeschichte interessant, die Entscheidungen und Verbindungen zwischen den Frauen und deren Leben und die Geschichte, die all das umfasst, aber das wars leider auch schon. Insgesamt fand ich es leider sehr deprimierend. Mir war kein einziger Charakter sympathisch und für mich schwebte über allem so eine dunkle depressive Wolke.

 

Senta war mir noch mit am sympathischsten, aber auch nur im Vergleich mit den anderen. Ich fand es interessant, wie sie sich im Dritten Reich geschlagen hat. 

 

Trude fand ich einfach nur schrecklich. So verbittert und manchmal einfach nur böse, vor allem, wenn es um Senta ging. Aber Evelyn scheint sie geliebt zu haben, oder zumindest das Gefühl, das sie ihr gab.

 

Evelyn ist ein schwieriger Charakter. Als junges Mädchen / junge Frau kann man sie teilweise schon verstehen, warum sie sich so verhält, wie sie es tut, sie kennt ja die ganze Geschichte nicht. Trotzdem ist sie auch nicht bereit zuzuhören und eine andere Version zu hören oder gar zu glauben.

Als alte Frau fand ich sie nur verwirrend. Gut, vielleicht hat das dann auch mit dem Alter zu tun, aber dennoch.

 

Hannah tat mir einerseits leid, weil sie in einer Sackgasse steckte und sich nicht traute etwas zu unternehmen. Andererseits konnte ich die Sache und später die mehreren Sachen mit Andreas nicht nachvollziehen. Mir kam Hannah da oft vor als würde sie einfach mit den Achseln zucken, statt etwas zu unternehmen und auch mal für sich zu kämpfen.

 

Die Männer kommen in diesem Buch nicht besonders gut weg – abgesehen von Julius und seinem Vater. Sie sind egoistisch und walzen über die Frauen hinweg. Gut, vielleicht soll uns das zeigen, dass das in der Vergangenheit nicht unüblich war und dass bis heute Frauen oft Unrecht getan wird, vor allem beruflich, sie sich aber nicht wehren wollen/können/möchten/dürfen. Ich finde es aber schade, dass nicht eine sich behauptet.  

 

 

Fazit: Leider hat mich das Buch so gar nicht gepackt. Die Grundidee fand ich sehr gut und auch die Zeiten, die uns gezeigt wurden. Aber mir persönlich war es zu deprimierend und die Frauen zu passiv. Gut, Senta hat es später versucht, aber für mich auch nicht kämpferisch genug.

Ich musste mich oft antreiben, um dran zu bleiben. Mir waren die Charaktere einfach nicht sympathisch und über allem schwebte für mich so eine dunkle depressive Wolke.

 

Was mich zudem störte war, dass so oft zwischen den Charakteren gesprungen wurde. Ohne Vorwarnung folgte man plötzlich jemand anderem und – ich zumindest – bekam das erst einige Absätze später mit.

 

Das für mich interessanteste Thema verkommt zur Randnotiz.

 

Von mit gibt’s leider nur ganz knappe 2 Sterne.