Rezension

Langsamer Beginn, steigende Spannung und Knaller zum Schluss

Die Verschworenen - Ursula Poznanski

Die Verschworenen
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 5 Sternen

Ria und die anderen Verratenen sind unter Quirins Schutz in die „Stadt unter der Stadt“ gegangen, um einen Plan auszuarbeiten und den Clan der Schwarzdornen vor Angriffen des Sphärenbundes zu schützen. Aureljo und Dantorian möchten sich unbedingt in die nächstgelegene Sphäre „Vienna 2“ einschleichen, um die Wahrheit herauszufinden, doch Tomma ist krank und Tycho und Ria halten den Plan für zu riskant. In dem alten Bibliotheksspeicher entdeckt Ria Fragmente aus Jordans Chronik und fühlt sich mehr und mehr zu Sandor hingezogen. Als Clanfürst Vilem stirbt, müssen sich die Verratenen entscheiden: Gehen oder Bleiben?

Unmittelbar bevor ich „Die Verschworenen“ zur Hand nahm, hatte ich schon mit großer Begeisterung „Die Verratenen“ gelesen, so dass mir der Einstieg in die Handlung leichtfiel. Diese setzt unmittelbar nach dem Ende des ersten Bandes ein und durch geschickte Informationsstreuung ist einem die Handlung der „Verratenen“ schnell wieder präsent.
Beinahe die gesamte erste Hälfte des Buches widmet sich dem Leben in der „Stadt unter der Stadt“, Rias Annäherung an Sandor und der Suche nach Jordans Chronik. Mir wurde es trotz des langsamen Erzähltempos nie langweilig, weil Ursula Poznanski ihre Welt mit viel Liebe zum Detail erschaffen hat und ich sehr mit den Charakteren mitfieberte. Ria hat sich gewandelt, ihre Gefühlskontrolle und Rationalität, die ihr in der Akademie anerzogen wurde, vergisst sie manchmal völlig. Ihr Charakter ist vielschichtiger geworden, ähnlich derer von Sandor und Quirin, während Aureljo unverändert ist und für Ria und den Leser mehr in den Hintergrund tritt. Rias Entwicklung hat mir sehr gefallen, sie wird entscheidend für den Ausgang des Buches sein.
In der zweiten Buchhälfte nahm die Erzählung so viel Fahrt auf, dass ich das Buch ruck zuck durchgelesen hatte. Die Hinweise, die im Verlauf der Handlung gestreut wurden, haben mich doch nicht zum gleichen Schluss wie Ria kommen lassen, so dass ich der Auflösung des großen Geheimnisses entgegenfieberte. Zum Glück hat die Autorin es am Ende gelüftet. Der abschließende Band der Trilogie dürfte jedoch noch genügend Potential für einen Knaller bieten. „Die Verratenen“ und „Die Verschworenen“ zählen zu meinen Lieblingsbücher des noch jungen Jahres und ich fiebere dem Erscheinen des finalen Bandes entgegen.