Rezension

Langatmig und unnötig in die Länge gezogen

Blutbraut - Lynn Raven

Blutbraut
von Lynn Raven

Es ist eine andere Vampirgeschichte, als man bisher gewohnt ist. Da ich ein Fan von Vampiren bin hatte ich hohen Erwartungen, die allerdings nur teilweise erfüllt wurden. Das Buch ist sehr langatmig. Es zieht sich unfassbar in die Länge und man hat das Gefühl, dass man überhaupt nicht voran kommt. Manche Stellen werden unnötig lang beschrieben und das macht das ganze ziemlich anstrengend und langweilig - die Seiten nahmen einfach kein Ende.
Der Schreibstil von Lynn Raven trägt nicht gerade positiv dazu bei. Sie verwendet oftmals sehr abgehackte kurze Sätze - manchmal sogar nur einzelne Worte - was den Lesefluss enorm stört. 
Spannend ist "Blutbraut" erst ab der zweiten Hälfte des Buches, wobei ich da auch schon spannendere Bücher gelesen habe. Im Gegensatz zum Anfang konnte mich das Ende mehr mitreißen. Warum die Spannung größtenteils fehlte, lag unter anderem wahrscheinlich an den endlosen Beschreibungen. Das Ende ist sehr hervorsehbar, was es aber nicht schlecht macht. Ich bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie die Geschichte ausgeht.
Zu den Charakteren im Buch konnte ich kaum eine Beziehung oder Sympathien aufbauen - außer vielleicht zu Joaquín. Der war mir teilweise allerdings zu wehleidig. 
Zwischendurch gibt es einige sehr gute Ansätze und die Idee an sich gefällt mir recht gut. Allerdings ist die Umsetzung nicht wirklich gelungen, weswegen Blutbraut eher nur ein mittelmäßiges Buch ist. Hätte Lynn Raven die Geschichte nicht so unendlich in die Länge gezogen, hätte das Buch um einiges mehr Spaß beim Lesen bereitet und wäre stellenweise sogar spannend gewesen. Meiner Meinung nach hätte das Buch ruhig auch 300 Seiten weniger haben können.
Wer gerne mal eine Vampirgeschichte der anderen Art lesen möchte und bereit ist so einen dicken Schinken zu lesen, sollte dieses Buch wenigstens mal in Betracht ziehen, aber vorab einen Blick in die Leseprobe werfen.