Rezension

Krimileser sollten sich das nicht entgehen lassen

Mein Wille geschehe
von Bernd Schwarze

Bewertet mit 4.5 Sternen

Mein Eindruck:

 

Zitat (S. 153):

>“Und was die Lüge betrifft…“ fuhr Kluge fort, erhob sich, begab sich zum Bücherregal auf der gegenüberliegen Seite, orientierte sich für einen Moment und zog schließlich ein Büchlein mit blauem Einband hervor. Er blätterte darin, wurde fündig und schmunzelte: „Überzeugungen, sagt Nietzsche, sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen.“<

 

Als ich das erste Mal von „Mein Wille geschehe“ gehört und den Trailer dazu gesehen habe, war mir sofort klar, das muss ich lesen. Denn, nicht nur der Inhalt klingt einfach zu verlockend, sondern auch die Tatsache, dass ein Pastor diesen Krimi geschrieben hat, hat mich sehr neugierig darauf gemacht.

 

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir gut und ich fühlte mich recht schnell zwischen den Seiten und in der Gemeinde des Pastors Theves wohl.

 

Pastor Benedikt war mir sofort sympathisch, vor allem seine sarkastische Ader hat mir sehr gut gefallen. Ich fand es spannend zu verfolgen, wie sich Pastor Benedikt im Laufe der Geschichte verändert hat. Von einem kleinen unscheinbaren Pastor, zu einem, der die Gemeinde mit seinen Predigten begeistert und selbstbewusster wird.

 

Ich muss zugeben, dass ich eher von (Psycho) Thrillern angezogen werde, als von Krimis, da mich Krimis meistens schnell langweilen. Aber dieser Krimi hat mich zu keiner Zeit gelangweilt, sondern hat mir spannende Lesestunden beschert und mich richtig gut unterhalten. Ich fand es sehr interessant, ein wenig hinter die Abläufe der evangelischen Kirche zu blicken, aber auch der philosophischen Touch hat mit sehr gut gefallen. Die Gespräche zwischen Kluge und Theves fand ich spannend, vor allem, weil auch Dinge angesprochen wurden, über die ich selbst schon länger nachdenke.

Was mir zudem noch gefallen hat, war, dass die Geschichte nicht nur aus der Sicht von Pastor Benedikt erzählt wurde, sondern hin und wieder auch aus der Sicht des Hauptkommissars Wilmers. Dies erhöhte den Spannungsbogen und machte die Geschichte umso lebendiger.

 

Die Zeichnung der Charaktere gefiel mir gut. Der Autor hat allen die nötige Tiefe und Authentizität gegeben, so dass man sich gut in sie hineinversetzen und ihr Handeln aus ihrer Sicht nachvollziehen konnte.

 

Fazit:

Für mich ein rundum gelungener Krimi, der mich mit Spannung, authentischen Charakteren und eine außergewöhnliche Geschichte vollkommen überzeugen und unterhalten konnte. Durch den philosophischen Touch regte die Geschichte zum Nachdenken an, was ich auch immer sehr gerne in Büchern mag. Daher bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung von mir. Krimileser sollten sich meiner Meinung nach dieses Buch nicht entgehen lassen.