Rezension

Konnte mich nicht überzeugen

Unter Strom - Eva Rossmann

Unter Strom
von Eva Rossmann

Mira fängt das Joggen an und gerät in eine Militärübung in der Nähe eines Gasballons. Sie wird neugierig, warum das Militär hier alles absperrt und beginnt zu recherchieren. Dabei trifft sie auf eine Organisation, die sich Pro! nennt und eine eigene Energieversorgung für ein Dorf auf die Beine stellt. Der Energiekonzern "Pure Energy" scheint Pro! als Konkurrenz zu betrachten. Der trinkfreudige, etwas dubiose Vizekanzler Gruber scheint bei "Pure Energy" in irgendeiner Art mitzuarbeiten. Er verschwindet jedoch spurlos während einer Feier, in dem das Dorf in Sonnendorf umbenannt wird. Die Internetbewegung "Cybersolar" mobilisiert viele, vor allem junge Menschen, die sich vor Gasballons zu einem Picknick verabreden und Internetseiten von Energieunternehmen hacken. Mira ist an dem Thema sehr interessiert und trifft sich für ihre Reportage über die Energieversorgung mit verschiedenen Personen von Pro! und Cybersolar, auch ein Generalleutnant wirkt auf Mira sehr interesssant und sie trifft sich mit ihm zum Essen.

Der Klappentext klingt gut. Das Thema Energieversorung könnte sehr interessant sein. Ein Krimi daraus könnte sehr spannend sein.

Der Krimi ist flüssig geschrieben, der Leser recherchiert zusammen mit Mira, die ihre Story in der Ich-Perspektive erzählt. Die Figuren sind gut dargestellt, wobei man die Personen nicht aus den vorhergehenden Krimis zu kennen braucht.

Die Figur der Mira ist sympathisch, klug, neugierig, eine Weinkennerin und sehr gute Köchin. Die Beziehung zu ihrem Mann ist schwer einzuordnen, da sie ganz gerne mit dem Generalleutnant flirtet. Ihre Freundin Vesna unterstützt sie bei den Ermittlungen, deren Kinder Fran, der EDV studiert, und Jana helfen kräftig mit. Beide unterstützen auch die Ökobewegung Cybersolar, Carmen, die Tochter von Miras Mann macht dafür ausgerechnet bei Pure Energy ein Praktikum. Schon das wirkt etwas konstruiert. Unnötigerweise spricht Vesna auch noch etwas gebrochen Deutsch.

Spannend erzählt ist dieser Krimi allerdings nicht, die Story plätschert so dahin, die Story kann den Leser nicht so recht fesseln. Mira geht Joggen, kocht, ißt, trifft sich mit dem Oberleutnant und verschiedenen Personen für ihre Recherchen, besucht die Aktivitäten von Cybersolar. Es ist fast wie das Tagebuch von Mira, das wir hier lesen dürfen. Die Autorin erzählt zu detailiert, zu langatmig. Da kommt keine Spannung auf. Der Leser erfährt, welcher Wein zu welchem Essen getrunken wird, mit welchen Kräutern das Essen gewürzt wird. Für ein Kochbuch ist das etwas zu wenig, für einen Krimi leider auch.

Erst ab der ca. 200. Seite kommt etwas Spannung auf, für einen Krimi ist das einfach zu spät.

2/5 Sternen für diese zwar sprachlich gut erzählte Geschichte, für einen Krimi ist diese Story aber zu langatmig, nicht fesselnd und die Spannung fehlt.