Rezension

konnte mich mit dem Buch nicht anfreunden

Unsre verschwundenen Herzen
von Celeste Ng

Bewertet mit 3 Sternen

Noah ist nicht einmal 10 Jahre, als seine Mutter (chinesischer Abstammung) aus seinem Leben verschwindet. Er versteht seine kleine Welt nicht mehr. Auch sein Vater hat sich verändert, verliert seinen Lehrstuhl an der Uni, arbeitet nur noch als Hilfskraft in der Uni-Bibliothek und lebt in ständiger Angst aufzufallen. Noah versucht anhand der wenigen Erinnerungen an seine liebevolle Mutter mehr über ihr Verschwinden zu erfahren. Doch das zu begreifen fällt ihm sehr schwer, da selbst sein Vater nicht mit ihm darüber reden will.

Ich habe mich mit dem Buch sehr schwergetan. Die Autorin springt in den Kapiteln zwischen einzelnen Episoden in Noahs Leben (Gegenwart und Vergangenheit) hin und her. Eine klare Handlung konnte ich nicht erkennen, so dass mir ein richtiger Einstieg bis zum Ende nicht gelungen ist. Schade, da habe ich schon bessere Bücher von Celeste NG gelesen.

Sie hat mit diesem Roman ein aktuelles Thema, Unterdrückungen von Minderheiten, Einschränkung von Demokratie und Redefreiheit, Bespitzelungen untereinander sowie staatliche Gewalt gegenüber anders Denkenden hier aufgegriffen. Doch mir fehlte der rote Faden der Handlung. Was mir gut gefallen hat, waren die mitunter eingearbeiteten bildlichen Beschreibungen von Gefühlen. Wenn sie zum Beispiel davon schreibt, dass das alte Leben gekratzt hat wie eine zu enge Jacke. Noch immer jetzt weiß ich nicht, wie ich Margarets Handlungsweise (Noahs Mutter) bewerten soll – eine Mutter, die den Kampf für andere über ihre Liebe zu ihrem eigenen Sohn stellt.

Insgesamt betrachtet kann ich leider nicht mehr als 3 Lese-Sterne vergeben.