Rezension

Konnte mich leider nicht überzeugen

Real - Nur für dich - Katy Evans

Real - Nur für dich
von Katy Evans

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt von Real:

Die junge Brooke musste nach zwei Kreuzbandrissen ihre Sportlerkarriere aufgeben und hängt seitdem etwas in der Luft. Sie ließ sich zur Physiotherapeutin ausbilden und bekommt hier schließlich sogar eine Wahnsinnschance: Sie soll den bekannten Kämpfer Riptide auf seiner Saison begleiten und behandeln.  Dass zwischen den beiden die Funken nur so fliegen, macht jedoch jedes Dehnen und jede Massage für Brooke zu einer süßen Folter...

Meinung zu Real:

 Auf dieses Buch hatte ich mich richtig gefreut, da ich schon so viele gute Meinungen gelesen habe. Allerdings konnte es meinen Erwartungen leider nicht gerecht werden. Der Schreibstil der Autorin ist im Großen und Ganzen gut zu lesen, aber sie hatte einige Formulierungen dabei, die ich absolut daneben fand, da sie teilweise recht unschöne Bilder ergeben. Ein kurzes Beispiel von Seite.119: "... und seine [Remis] Augen platzen beinahe vor Verlangen ..." Das fand ich war vieles, unter anderem verstörend und gruselig, aber bestimmt nicht sexy oder erotisch. Mir vergeht's da doch eher um ehrlich zu sein.

In Brooke, Hauptcharakter und Ich-Erzählerin, konnte ich mich nur bedingt hineinfühlen, da sie sich innerhalb kürzester Zeit in eine ewig-geile, hirnlose Dumpfbacke verwandelte und mir absolut nicht in den Kopf wollte, wieso sich jemand so rasant und grundlos in sie verlieben sollte wie Riptide. Allerdings ging es mir umgekehrt mit Riptide genauso, der Brooke ausser, dass er heiß ist, absolut keinen Grund liefert sich in ihn zu verlieben. Ich mag kernige Männer, Kerl die auch mal bärbeißig werden können und männlich sind. Riptide jedoch ist selbstbezogen und aggressiv und meistens eher Tier als Mensch, Brooke nennt ihn auch bezeichnenderweise ihr "Biest" und das trifft es wohl auch ganz gut. Dass er ein schwieriger Charakter werden würde, war von Anfang an klar, nur leider hapert es hier für mich einfach in der Umsetzung, wie bei vielen anderen Dingen im Buch auch.

Dass sie durch Musik kommunizieren fand ich zum Beispiel super, allerdings bekommt man hier eigentlich immer die ewig gleichen Lieder vorgesetzt, auch hier wäre noch viel mehr drin gewesen. Ebenso wie in den zahlreichen Konflikten, die das Buch aufweisen könnte, die mir aber auch nicht ausgearbeitet genug waren - vielleicht hätte die Autorin nicht ganz so viele Zeilen darauf verschwenden sollen, Brooke nach Sex gieren zu lassen und stattdessen lieber ein klein wenig mehr Inhalt eingebaut. Ich habe absolut nichts gegen eine ordentliche Portion Erotik  in einer Geschichte, da sich Brooke jedoch mehr wie eine läufige Hündin benahm und sie auch erst bei der Hälfte des Buches miteinander schlafen, fand ich das Ganze eher anstrengend - auch wenn durchaus einige sehr prickelnde Szenen vorkommen.

Die restlichen Charaktere bleiben mir sowohl auf Riptides wie auch auf Brookes Freundesseite zu blass und charakterlos, obwohl sie doch angeblich so wichtige Rollen in den Leben der beiden spielen. Den Gegenspieler Scorpio fand ich eine ganz gute Idee, besonders die Szene mit Brookes Schwester hat mir gefallen, sie hat Spannung und Pepp in die Geschichte gebracht.

Ich hätte gerne auch noch mehr über das Innenleben der Charaktere erfahren, insbesondere Brookes Umstellung von der Leichtathletin hin zur Physiotherapeutin hätte ich interessant gefunden und auch ein Vertiefen von Riptides traumatischer Kindheit und Jugend. Es gab so viele Ansätze, die ich wirklich super gefunden hätte - die Neigung zur Musik, Riptides Probleme und sein schwieriger Charakter, das gespannte Verhältnis zu seinen Eltern und auch zur Außenwelt - die ich leider einfach nicht gelungen umgesetzt fand, wobei mich am meisten wohl Brookes als Hauptcharakter gestört hat, die so gar keine starke, einzigartige Frau sein scheint, was Riptide mit seiner Vorgeschichte viel eher gebraucht hätte.

Das war für mich also leider ein recht enttäuschendes Leseerlebnis, denn trotz einiger guter Anfänge konnte die Geschichte mich nicht abholen, auch wenn ich die Grundidee der Liebesgeschichte zwischen Brooke und Riptide sehr süß fand.

Kommentare

kommentierte am 21. September 2014 um 00:17

Super Rezi, spricht mir aus der Seele. Gestehe aber das ich es abgebrochen habe, denn irgendwann hatte ich das Gefühl dass ich auf jeder 3 Seite nur noch was von durchweichter Unterwäsche lesen zu "dürfen" .Dagegen war die innere Göttin bei SOG ja beinah Nobelpreis verdächtig...

MadlyInLoveWithBooks kommentierte am 21. September 2014 um 00:45

Vielen Dank :) Ahaha ja die gute Ana war auch nicht mein Fall, allerdings hat mich ihre ständige Heulerei sogar noch mehr genervt, als Brookes unerfülltes Gejammere^^ Kann aber ernsthaft verstehen, dass du es abgebrochen hast, meine Neugier hat mich aber dann doch durchgepeitscht^^ Und lohnenswert war das Ende auch nicht besonders ...