Rezension

Kitschfest anstatt Action

Sweet Reckoning - Wendy Higgins

Sweet Reckoning
von Wendy Higgins

Leider ein enttäuschender Abschluss der Trilogie, der zwar teilweise, wenn auch selten trotzdem gut unterhält, aber viele Längen und kaum Action aufweist.

Inhalt

Die Dämonen, die Dukes, setzen alles daran, um sicherzugehen, dass Anna keine Gefahr für sie darstellt. Sogar Kaiden wird gegen sie eingesetzt. Anna und ihre Nephilim-Verbündeten haben also kein leichtes Spiel und riskieren viel, um die Erde von den Dämonen zu befreien.

Meine ausführlichere Meinung

Was ist nur los in letzter Zeit? Und schon wieder lese ich einen Abschlussband einer Trilogie, der mich vollkommen enttäuscht, und dessen Auftakt ich sehr gut (5 Sterne) fand. Mehr als 2 Sterne sind beim besten Willen nicht drin.

Was hat mich an diesem Band gestört? Ganz einfach: eigentlich alles hat auf diesen großen Moment abgezielt, den Kampf Nephilim gegen Dämonen. Darum hatte ich komischerweise auch einige Action in dieser Hinsicht erwartet. Bekommen habe ungefähr 95% Kitsch und Beziehungsdramen und 5% Action.

Es dreht sich alles um die diversen Pärchen, die mehr oder weniger große Problemchen haben, aber letztendlich doch zueinander finden. Schade fand ich, dass Veronica (Annas beste Freundin) fast völlig im letzten Band ausgeklammert wurde. Dafür gab es ein ausführliches Wiedersehen mit den Zwillingen Ginger und Marna sowie Kope.

Die Auflösung war leider sehr vorhersehbar und langweilig. Genervt war ich von all den Liebesschwüren, die mehr als einmal ins Lächerliche abgerutscht sind und bei denen ich das Gefühl hatte, dass ich eine superkitschige Romance Novel lese anstelle eines Fantasy-Romans. Denn ehrlich gesagt geht es die meiste Zeit nur um Lust und absolut durchgeknallte Hormone und ich war regelrecht angenervt davon. All diese Blicke, anzügliche Bemerkungen - es drehte sich fast alles nur um Sex. (Den es auch wirklich viel gibt.) Vor allem Kaiden geht ab wie Lumpi. Für mich war das weder romantisch noch liebevoll, sondern eher eine stark abgemilderte Version von dem dauergeilen Christian Grey.

Bedenklich fand ich auch die Botschaft, welche die Autorin mit der Handlung rund um Annas Jungfräulichkeit verbreitet. Außerdem machte sie für mich auch innerhalb des Buches wenig Sinn: wenn es auf die Liebe ankommt, dann kann doch vorehelicher Sex zwischen zwei Leuten, die sich wirklich lieben, nichts ultimativ Böses sein? Und überhaupt, egal ob eventuelle Teenie-Hochzeit oder mögliche Teenie-Schwangerschaft, dieser ganzer Beziehungsdramenreigen war für mich einfach zuviel und völlig unpassend.

Der Epilog hat dem Ganzen noch mal die Kitschkrone aufgesetzt und ich habe mit einem immens enttäuschten und ungutem Gefühl das Buch zugeklappt. 

Positiv zu erwähnen sind leider nur der Schreibstil und die Tatsache, dass Wendy Higgins es doch besser kann, wie Band 1 "Sweet Evil" bewiesen hat.

Fazit

Lust, Sex, kitschige Liebesschwüre, Beziehungsdramen en masse - das alles ist mehr als genug vorhanden. Die eigentliche Action und Auflösung des Konflikts Dämonen-Nephilim scheint fast unwichtig, erst in den letzten beiden Kapiteln gibt es ein wenig Action, die aber lustlos wirkt und absolut vorhersehbar ist. Leider ein für mich schwer enttäuschender Trilogie-Abschluss, der die Serie für mich ruiniert hat. Schade. Wirklich schade.