Rezension

Kinosommer

Hard Land -

Hard Land
von Benedict Wells

Bewertet mit 4 Sternen

Der fünfzehnjährige Sam hat es nicht einfach: Sein bester und einziger Freund ist vor nicht allzu langer Zeit weggezogen und zu Hause bestimmt die Krankheit seiner Mutter häufig den Alltag. Als die Sommerferien vor der Tür stehen, beschließt er kurzerhand etwas zu ändern und findet einen Ferienjob im einzigen Kino des kleinen Ortes.
Was ich an diesem Buch besonders mochte, waren die sorgfältigen Entwicklungen – der Geschichte insgesamt, aber auch der einzelnen Personen und ihren Beziehungen zueinander. Diese fühlen sich so natürlich und nicht erzwungen an, ohne jedoch allzu vorhersehbar zu sein. Sams Freundschaften stehen für ihn häufig im Vordergrund, als besonders berührend empfand ich aber die Beziehung zu seiner Mutter und auch zu seinem Vater, über die er sich (wie so mancher Teenager) erst später klar wird. Auch Sams Gedanken zu seiner ersten Liebe und die gemeinsamen Momente mit Kirstie, die niemals kitschig sind, habe ich sehr gerne gelesen.
Das Buch wird vom Verlag als Hommage an die Coming-of-Age der 80er beworben, und das trifft meines Erachtens auf jeden Fall zu. So hatte ich zwar des Öfteren nicht das Gefühl etwas wirklich Neues zu lesen, aber auf deren anderen Seite hat man auf dieser Grundlage die Möglichkeit, sich voll und ganz auf die Details zu konzentrieren. Dadurch liest sich die Geschichte auch wirklich leicht und hatte, zumindest für mich, auch überhaupt keine Längen.
Insgesamt hat mir das Buch richtig gut gefallen, auch wenn ich vielleicht sehr hohe Erwartungen hatte, die nicht ganz erfüllt wurden.