Rezension

Kein Psychothriller

Dein dunkelstes Geheimnis -

Dein dunkelstes Geheimnis
von Jenny Blackhurst

Bewertet mit 3 Sternen

Vor 25 Jahren wurde Elsie umgebracht. Das wird Kathryn nie vergessen, denn Elsie war ihre beste Freundin und der Mörder ihr eigener Vater. Verzweifelt versucht sie, von ihrem Vater zu erfahren, wo Elsies Leiche ist. Und dann verschwindet noch ein Mädchen.

Eigentlich liebe ich die Bücher von Jenny Blackhurst. Sie schafft es immer wieder, durch ihren tollen Schreibstil eine sehr spannende Geschichte zu schreiben, die einen überrascht. Nun ist dies aber bei "Dein dunkelstes Geheimnis" nicht so wirklich gelungen.

Das Buch hat spannend angefangen. Wir lernen Kathryn kennen, die mit dieser großen Last schon immer gelebt hat. Damals, als sie noch fünf Jahre alt war, hat ihr Vater ihre beste Freundin Elsie ermordet. Doch wurde nie die Leiche der Kleinen gefunden und Kathryn kann damit nicht abschließen. Ich fand es sehr mutig von ihr, ihren Vater zu besuchen, der für ihre etwas labilere psychische Verfassung verantwortlich ist. Man fühlt mit ihr und bemitleidet sie für das verlorene Leben als die Tochter eines Kindermörders. Sie hat sich aber immer in dieser Opferrolle gesehen und fand ihr Schicksal ja sooo schlimm. Dass ihr Bruder und ihre Mutter aber ebenfalls von dieser Situation nicht unbedingt als Gewinner da stehen, nimmt sie nicht wahr.

Als erneut ein Mädchen verschwindet und Kathryn bei der Suche helfen und ihre eigene Ermittlungen durchziehen möchte, nimmt die Spannung aber rasant ab. Es gab viele Wiederholungen, die meinen Lesefluss gestört haben. Außerdem gab es unglaublich viele Logikfehler, die mich oft verwirrt haben.

Was mich aber total enttäusch hat, war das Ende. Es kam schnell und die Auflösung war einfach sinnlos. Im mittleren Teil hat sich das Ganze doch etwas gezogen und ich fand es sehr schade, dass sich die Autorin für das Ende nicht etwas mehr Zeit genommen hat. Viele Entscheidungen der Protagonisten konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Fragen über Geschehnisse sind offen geblieben. So scheint das Buch einfach nicht fertig zu sein.

Aus dem Buch hätte man definitiv viel mehr machen können. Die Idee war gut, nur die Ausführung war nicht grandios und das Ende ließ mich sehr enttäuscht zurück. Ein Psychothriller war es auf keinen Fall.