Rezension

Kein perfektes Buch, aber eines, welches mein Leserherz trotzdem gewinnen konnte

Vertrauen -

Vertrauen
von Dror Mishani

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:
Ein kleines Baby, welches vom mysteriösen Frau in der Nähe eines Krankenhauses schutzlos abgelegt wird. Ein Mann in einem braunen Anzug, der alles versucht, um nicht vergessen zu werden und der doch spurlos aus seinem Hotelzimmer verschwindet und dabei sein Gepäck zurücklässt.
Zwei mysteriöse Fälle und Inspektor Avi Avraham, der alles versucht um der Wahrheit ein Stückchen näher zu kommen...

Meine Meinung:
Dies ist tatsächlich mein erstes Buch des israelischen Schriftstellers Dror Mishani, aber sicherlich nicht mein letztes, wenn mir auch der Einstieg in die Geschichte sehr schwer gefallen ist.

Zunächst einmal ist Dror Mishanis Schreibstil wirklich ein Genuss für alle, die gerne literarisch schön geschriebene Kriminalromane lesen, denn schreiben kann dieser sicherlich. Und genau dieses Sprachvermögen rettete mich über die ersten 80 Seiten hinweg.

Die Geschichte beginnt mit vielen Einblicken in sehr viele kleinere Delikte und Verbrechen, die eher oberflächlich behandelt wurden, erst nach und nach zog der Autor seine Schlinge enger und brachte mehr Details ein und beschränkte sich auf zwei größere Fälle. Dieser Umstand und vor allem die vielen, für uns aus dem Deutschen manchmal sehr fremdartig klingenden Namen, machten mir den Einstieg nicht ganz zu einfach und ein vergnügter Lesefluss wollte sich nicht so Recht einstellen.

Doch nach geraumer Zeit, packte mich die Geschichte dann eben, doch. Ich gewöhnte mich an die vielen Namen und die Charaktere, sind wirklich großartig ausgearbeitet. Mystisch, stark und rätselhaft, so wie die ganze Geschichte.

Ich muss sagen, dass dieser Kriminalroman zwar ein sehr ruhiger ist, aber er mein Herz wirklich für sich gewinnen konnte, da er viele Facetten aus Atmosphäre und Zwischentöne besäßen hat, die vielleicht nicht die höchste Spannung hatten, aber doch einen ruhigeren leicht spannenden Lesegenuss darstellten.

Besonders zum Schluss setzt der Autor nochmal Töne an, die über das Krimigenre hinausgehen und weiterreichen.
kleinen Anspielungen auf religiöse Unterschiede und Probleme und eine leise Versöhnlichkeit, die sich in den Worten des Autors wiederfinden: zeigen Mishanis literarische Qualität und sind Zeiten wie diesen, vielleicht wichtiger denn je.

Mein Fazit:
Kein perfektes Buch, aber ein literarisch sehr lesenswertes, welches mein Herz, trotz kleinerer Defizite für sich gewinnen konnte.