Rezension

kein Mängelexemplar

Mängelexemplar
von Sarah Kuttner

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch hat mich gefesselt und sich seine 9 Punkte redlich verdient.
Sarah Kuttner beschreibt die Geschichte von Karo (27, glaub ich), die erst ihren Job und dann ihren Freund verliert. Zunächst denkt sie, sie wäre einfach nur traurig, doch da sie sehr intelligent ist, kommt sie schnell darauf, dass es mehr ist als Traurigkeit. Sie begibt sich in Therapie und beschreibt in dem Buch sowohl die Sitzungen als auch ihr Leben mit der Krankheit. Sie kämpft, auch wenn es ihr richtig schlecht geht und sie wegen ihrer Schere ihre Wohnung vorübergehend verlässt.
Gleichzeitig sind die Reaktionen der Menschen, die ihr am nächsten stehen (Mutter, ihr bester Freund und später ihr neuer Freund) einfach toll. Sie drängen sie zu nichts, sondern sind immer für sie da. Ihre Mutter und sie holen ihre Kindheit (die nicht unschuldig an ihrer Depression ist) nach.
Am Ende hat sie zwar wieder einen Job und einen Freund, merkt aber, dass das bei einer Krankheit wie der ihren noch lange nicht alles ist.
Auch wenn das Thema des Buches kein einfaches ist, kommt einem das Buch nicht so vor. Es ist fesselnd, aber man ist beim Lesen nicht selbst deprimiert. Man fragt sich höchstens zwischendurch, ob man sich selbst und seine Gefühle nicht manchmal zu sehr in den Hintergrund stellt.