Rezension

Kein federleichter Roman

Was fehlt dir
von Sigrid Nunez

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe für "Was fehlt dir" von Sigrid Nunez ziemlich lange gebraucht. Dies ist kein so federleichter Roman, wie es hier beschrieben wurde. Man braucht Zeit, um sich darin zurecht zu finden, und oft verliert sich dieses Buch in scheinbaren Nichtigkeiten, die, falls sie keine sind, vom Leser dann erkannt und gedeutet werden müssen.

Der Klappentext verspricht viel, aber der Roman plätschert erst einmal so vor sich hin, bevor es ab der Mitte dann etwa um das Thema geht, das im Klappentext beschrieben wird. Ich wartete förmlich auf das angekündigte Thema, den Umgang mit dem Tod und den Tod überhaupt. Wenn man älter wird, wird man sich auch mit diesem Thema beschäftigen müssen, und eine literarische Annäherung schien mir sehr interessant.

Insgesamt nähert man sich im Buch an die Autorin an, die ich aber nicht kannte. Sie präsentiert ihre Vorlieben und Einstellungen. Das Buch mag zum Nachdenken anregen, hat mich aber nicht immer erreicht. Ich kann den Roman, der nicht immer Roman ist, daher nur Lesern und Leserinnen empfehlen, für die das Denken und Nachdenken im Mittelpunkt stehen, weniger die Handlung.