Rezension

Juli Zeh: Nullzeit

Nullzeit Zeh, Juli

Nullzeit
von Juli Zeh

Jola und ihr Lebensgefährte Theo haben beim Tauchlehrer Sven zwei Wochen Exklusiv-Betreuung gebucht. Auf Lanzarote möchte sich die Schauspielerin in Ruhe auf ihre Traumrolle vorbereiten. Doch während Sven, der aus Deutschland ausgewandert ist, um auf der Insel ein Leben fernab von Problemen zu führen, versucht, seinem Job nachzugehen und dem Paar das Tauchen beizubringen, wird er ungewollt Teil einer bedrohlichen Dreiecksbeziehung. Jolas Annäherungen entpuppen sich schon bald als mörderisches Spiel, in dem Sven nur benutzt wird. Doch als er dies endlich begreift, ist es schon zu spät. Das Spiel gerät außer Kontrolle.

Juli Zeh gelingt es, den Leser mit einer packenden Geschichte bis zuletzt in Ungewissheit zulassen. Immer wieder präsentiert sie ihm eine neue „Wahrheit“ und je häufiger die Erzählperspektive wechselt – wird von Svens Gedanken aus der Dritten Person berichtet oder hören wir von den Begebenheiten durch Jolas Tagebucheinträge – desto unzuverlässiger scheinen die Informationen zu werden. Die Wahrheit verwischt immer mehr.

Ein spannender Roman, in dem die Protagonisten um Macht, Glaubwürdigkeit und ihre eigene Wahrheit kämpfen.