Rezension

JLA mal etwas anders…

Unchained
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 4 Sternen

•Unchained von Jennifer L. Armentrout•

Normalerweise können mich die Bücher von Jennifer L. Armentrout immer komplett umhauen und begeistern, doch bei diesem Buch war es auf viele Weisen anders. Die Geschichte war keineswegs schlecht und hat mir im Großen und Ganzen richtig gut gefallen, aber es hat irgendwie das gewisse Etwas gefehlt, um mich vollkommen zu überzeugen. Nichtsdestotrotz hatte ich einen riesengroßen Spaß mit Julian und Lily!

 

Die Gestaltung des Covers ist zwar eher schlicht gehalten, aber ich finde sie dennoch einfach total schön! Es passt irgendwie sehr zu Lily, den gefallenen Engeln und Nephilim. Wie immer war der Schreibstil der Autorin wieder unglaublich angenehm und flüssig zu lesen und voller intensiver Emotionen. Doch dieses Mal kam ich leider nicht so ganz damit zurecht, dass das Buch in der Er-/Sie-Perspektive geschrieben ist. Ich konnte die Charaktere so einfach sehr schlecht greifen und mich in sie hineinversetzen.

 

Was man über Lily auf jeden Fall sagen kann, ist, dass sie ganz schön Biss hat, , stur und extrem schlagfertig ist und sich nicht gerne etwas vorschreiben lässt, und diese Dinge mochte ich unglaublich gerne an ihr. Denn so wurde es mit ihr niemals langweilig und es gab immer irgendetwas zum Lachen. Doch ich muss auch gestehen, dass sie all das irgendwie verloren hat, wenn es um Julian ging. Sie war so extrem naiv und hat Julian wirklich alles geglaubt, obwohl dieser immerhin der Feind war. Es hat mir überhaupt nicht gefallen, dass sie einfach ihren Kopf ausgeschaltet hat und sich ihm ohne Weiteres hingegeben hat. Mit Julian hatte ich leider so meine Schwierigkeiten. Zum einen war dieser Kerl wirklich kein Stück durchschaubar. Ich konnte ihn überhaupt nicht einschätzen und mich somit auch nicht ganz mit ihm anfreunden. Zum anderen war ich mir nie ganz sicher, ob er das, was er sagt, wirklich ernst meint, vor allem in Bezug auf Lily. Ich meine, irgendwie mochte ich Julian, weil er Lily einfach unglaublich auf die Palme bringen konnte und sie ihm scheinbar schon irgendwie wichtig war, aber zu 100% konnte ich ihm das nie abkaufen. Nichtsdestotrotz war Julian auf viele Weisen ein unglaublich unterhaltsamer Charakter, der mich oft zum Grinsen gebracht hat.

 

Die Anzahl der Nebencharaktere war ziemlich vielfältig, allerdings muss ich dieses Mal sagen, dass es kaum einen Nebencharakter gab, den ich wirklich ins Herz geschlossen habe. Micah war einfach nur unglaublich eingebildet und unmöglich, Luke und Nathaniel haben Lily ständig bevormundet, ihr nicht geglaubt oder sie als komplett unfähig und unkontrollierbar dargestellt, während auf Danyal und Adrian auch nicht gerade Verlass war. Remy und Rafe waren noch ganz anständig und Michael habe ich von allen, glaube ich, wirklich am liebsten gemocht. Er war der Einzige, der irgendwie wirklich auf Lilys Seite stand. Außerdem fand ich auch die Gegenspieler Baal, Asmodäus und den Senator sehr interessant. Ich mochte sie selbstverständlich nicht, aber sie waren definitiv unterhaltsam und hartnäckig.

 

Ich wollte dieses Buch schon lange lesen und habe mich sehr gefreut, als ich nun endlich dazu gekommen bin. Doch schon nach wenigen Seiten musste ich festestellen, dass diese Geschichte so viel anders ist als die anderen Bücher, die ich bis jetzt von Jennifer L. Armentrout kenne. Und leider war dieses nicht ganz so meins, wie ich es erhofft hatte. Nichtsdestotrotz mochte ich es natürlich trotzdem sehr. Die Mischung aus Forbidden Love und Enemies to Lovers zwischen Julian und Lily fand ich sehr erfrischend und unglaublich unterhaltsam, weil es ihre gesamte Beziehung einfach sehr viel spannender gemacht hat. Außerdem mochte ich den Fantasyanteil mit den gefallenen Engeln, den Nephilim, Kriechern und allem, was sonst noch so dazugehört, sehr gerne. Ich hatte beim Lesen irgendwie ein richtig krasses Shadowhunter-Feeling, und das hat einfach richtig Spaß gemacht. Anfangs habe ich etwas länger gebraucht, um in die Geschichte einzusteigen und alles zu durchschauen, aber irgendwann war ich vollkommen drinnen und habe dem Buch trotz vieler anstrengenden Längen meine ganze Aufmerksamkeit geschenkt und die Story an sich immer mehr gemocht. Denn vor allem all die Dinge rund um Michael fand ich sehr interessant. Und dann gab es da ja auch noch die Beziehung von Julian und Lily, die im Großen und Ganzen eigentlich ganz schön war. Doch mir ist natürlich direkt aufgefallen, dass dies um einiges erotischer ist, als man es sonst von Jennifer L. Armentrout kennt, und das fand ich leider nicht unbedingt gut. Denn irgendwie hatte ich sehr das Gefühl, dass Julians und Lilys Beziehung extrem oberflächlich war. Hier stand eindeutig ihre Beziehung im Vordergrund des Buches und nicht die eigentliche Story an sich, was ich sehr schade fand. Julian und Lily waren auf jeden Fall ein tolles Team, aber irgendwie hat mir das nicht so ganz gepasst, auch wenn die Emotionen wirklich krass intensiv waren. Außerdem finde ich, dass die gesamte Geschichte dann doch irgendwie total schnell abgehandelt wurde und man gar nicht so recht hinterherkam. Das, was im Klappentext stand, kam erst nach über der Hälfte des Buches und dann ging alles plötzlich richtig schnell. Nichtsdestotrotz war das Ende echt herzzerreißend und schockierend!

 

Fazit: abschließend gebe ich der Geschichte von Julian und Lily 4 von 5 Sternen! Alles in allem war es keine schlechte Geschichte, auch wenn ich viele Kritikpunkte hatte. Es war halt einfach anders und vielleicht nicht unbedingt meins, aber es ist definitiv wert, gelesen zu werden. Julian und Lily können so unterhaltsam sein.