Rezension

Jahreshighlight!

Drowning in Stars -

Drowning in Stars
von Debra Anastasia

Bewertet mit 5 Sternen

Schon der erste Satz des Prologs bleibt in Erinnerung und hat dafür gesorgt, dass ich unbedingt wissen wollte, was dahintersteckt. Man bekommt einen kleinen Vorgeschmack auf das, was einem beim Lesen erwarten wird: „Drowning in Stars“ ist keine gewöhnliche Liebesgeschichte. 

Man lernt die Protagonisten im Alter von zwölf Jahren kennen, als Gaze mit seinem Vater gegenüber von Pixie einzieht. Man begleitet sie durch ihre Kindheit, was einen großen Teil der Handlung ausmacht. Beide mussten schon viel zu früh lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Gaze‘ Vater ist Alkoholiker, während Pixies Mutter sich mit mehreren Jobs über Wasser hält. Zwischen Einsamkeit und Angst finden die beiden in ihrer Freundschaft einen Lichtblick. Sie gibt ihnen Halt, bis ein Ereignis alles verändert… 

Das Buch hat mich emotional sehr mitgenommen (siehe Triggerwarnung) und mich beim Lesen fast an meine Grenzen gebracht. Ich finde es aber wichtig, dass man auch vor solchen Themen die Augen nicht verschließt. Die Autorin geht nicht auf alle Geschehnisse explizit ein, worüber ich ganz froh war. Die Andeutungen, die teils gemacht wurden, haben für einen Kloß im Hals gesorgt. Das Buch hat mich so oft zum Weinen gebracht, dass „Drowning in Tears“ auch ein angemessener Titel gewesen wäre. Es gab Tränen vor Erschütterung, aber auch Tränen vor Rührung.

„Sie schob einen Teller mit Keksen vor mich. Diese kleine Geste brachte mich den Tränen näher als alles andere, was heute Nacht passiert war. Es war ein kleiner Blick auf eine andere Art von Leben - wie es eigentlich sein sollte.“ (Seite 225)

Sowohl Pixie als auch Gaze sind wahnsinnig starke Charaktere, die ich gleich in mein Herz geschlossen habe. Ich fand es toll, dass Pixie am Anfang diejenige war, die Gaze vor den zwielichtigen Ecken und gewalttätigen Personen der Nachbarschaft beschützt hat. Hier wurde mit der traditionellen Rollenverteilung gebrochen. Gaze ist wahnsinnig liebenswürdig und man leidet mit ihm mit. Die Verbindung zwischen den beiden baut auf einer tiefen Freundschaft auf, was ich wahnsinnig schön fand. Doch mit der Zeit hinterlassen die Geschehnisse Spuren und die beiden verändern sich, was mein Herz an so mancher Stelle gebrochen hat. Die Nebencharaktere, die dafür verantwortlich waren, habe ich verabscheut. Bei anderen Figuren, die einen Einfluss auf Pixies und Gaze‘ Geschichte hatten, schimmerten die guten Seiten immer mal wieder durch. Es gab aber auch Nebencharaktere, die ich sehr gemocht habe und die die Welt für die beiden besser gemacht haben. 

Durch den altersangemessenen Schreibstil in der Ich-Perspektive bekommt man einen emotionalen Einblick in die Gefühlswelten und Gedankengänge beider Protagonisten. Mir hat es gut gefallen, wie die Autorin die wechselnden Perspektiven dazu genutzt hat, um zwischendurch Informationen zurückzuhalten. Das hat dazu beigetragen, dass die Spannung im ganzen Buch aufrechterhalten wurde. 

Fazit: „Drowning in Stars“ gehört für mich jetzt schon zu den Jahreshighlights.