Rezension

Islandkrimi mal anders

Kalmann - Joachim B. Schmidt

Kalmann
von Joachim B. Schmidt

Bewertet mit 5 Sternen

Kalmann ist trotz seiner geistigen Behinderung ein geschätzter Bürger seines Ortes. Als er jedoch irgendwann eine Blutlache findet und kurz danach ein Mann verschwindet, wird er in die Ermittlungen miteinbezogen. Und das stellt seine Welt ganz schön auf den Kopf.

Der Krimi ist etwas ungewöhnlich und genau das macht den Charme dieses Buches aus und konnte mich überzeugen. Es wird aus Kalmanns Sicht erzählt. Der Autor schafft es dabei seine naive Weitsicht und Gedankengänge darzustellen und dennoch interessant zu erzählen. Zwar folgt die Geschichte dadurch nicht immer einem roten Faden und schweift manchmal auch ab, aber genau dies verdeutlicht die leichte Anderartigkeit von Kalmanns Denken und man muss mehr zwischen den Zeilen herauslesen, was wirklich passiert ist. Dazu führt dies zu vielen lustigen un herzerwärmenden Momenten und man muss den Protagonisten einfach gernhaben mit seiner lieben, kindlichen Art. Und auch die anderen Personn wirken echt und lebendig, sodass es trotz mancher Längen nicht langweilig wird und ich konnte das Buch nicht wegelegen, weil ich unbedingt wissen wollte was passiert ist. Und es lohnt sich bis zum Ende zu lesen, denn das hat mich richtig umgehauen.

Es ist eher ein ruhigerer Krimi, bei dem der Kriminalfall nicht unbedingt im Vordergrund steht. Dennoch hatte ich viel Spaß beim Lesen und mir hat besonders die ungewöhnliche Sichtweise gefallen, die nicht nur erfrischend anders ist, sondern auch gute Laune macht. Ein finsterer Islandkrimi ist dies nicht, dafür ist er warmherzig.