Rezension

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isländischer Grusel

Schnee -

Schnee
von Yrsa Sigurdardottir

Ich habe dieses Jahr eine Islandreise gemacht. Als ich begann dieses Buch zu lesen, war ich gerade mal 30 km von der dort erwähnten Radarstation entfernt. Abends las ich davon, am Tag war ich dort gewesen. Das war schon gruselig, so wie auch dieses Buch.

Die Autorin benutzt diesen Gruselfaktor häufig, es ist ihr Markenzeichen. In diesem Roman verwebt sie zwei Geschichten miteinander. Sehr behutsam und eher lose verbindet sie die Stories miteinander.
Es ist Winter, überall liegt Schnee.  Fünf Menschen machen sich auf eine Wanderung ins isländische Hochland auf. Das ist schon leicht fahrlässig.

Währenddessen hört ein Mann, der in der Nähe in einer Radarstation arbeitet, eine seltsame Stimme.
Ein Familiengeheimnis nimmt langsam Gestalt an. Es ist über ein Haus mit einer Frau verbunden, die an der Rettungsaktion der Wanderer teilnimmt. Was hat die Menschen dazu gebracht bei diesem Wetter in Unterwäsche im Schnee herumzulaufen? Was hat das tote Rentier damit zu tun?

Es ist so toll, dass ich jetzt auch in Island war, mir die Orte vorstellen kann, das Naturell der Bewohner jetzt viel besser verstehe. Nur den Schnee, der hier alles bedeckt, den habe ich im September nicht gesehen (außer auf den Gletschern). Trotzdem kann ich mir vorstellen, wie Yrsa sich solche gruseligen Geschichten passend zu dieser grandiosen Landschaft ausdenken kann.  Das Ende, die Auflösung hat mir besonders gut gefallen. Sehr gut fand ich auch de verschiedenen Erzählperspektiven, die sich miteinander abwechselten.  
Auch wenn einige ihrer Bücher immer wieder einen ähnlichen Aufbau haben, sind sie doch auch immer wieder anders, so dass alles spannend bleibt. Ich habe noch nicht alles von ihr gelesen, das habe ich zum Glück noch ein paar Bände zum Nachholen.