Rezension

Irgendwie hat das Buch was, obwohl es mit Klischees um sich wirft

Sweet Little Lies
von Kylie Scott

Bewertet mit 4 Sternen

Betty ist gerade dabei ihren Verlobten zu verlassen, als ihre Wohnung in die Luft fliegt. Dann wird sie entführt, gefoltert und muss erfahren, dass ihr Verlobter sie die ganze Zeit belogen hat. Thom ist Teil einer geheimen Regierungsorganisation, ein Geheimagent. Tja und irgendjemand will seine Organisation ausradieren. 

Thom und Betty schweben permanent in Lebensgefahr und ausgerechnet jetzt versucht er ihre Beziehung zu kitten. Geht’s noch?!

 

 

Ja, die Story klingt total abgedroschen und nach Klischee, ich weiß. Aber irgendwie hat das Buch einfach was. Ich konnte es kaum aus der Hand legen und bis auf das Ende, dass mir dann doch zu extrem Klischee war, hat es mir echt gefallen.

 

Ich mochte Betty direkt. Sie will Thom verlassen, weil der keinerlei Interesse an ihr zu haben scheint und der Sex mies ist. Tja und dann landet sie mitten in einem billigen Action-Film, der dummerweise aber real ist.

Als Thom ihr eröffnet hat, dass echt absolut alles gelogen war – bis auf die Tatsache, dass er sie liebt, wie er sagt – ist das echt heftig. Da tut sie mir so unglaublich leid! Sie hat echt darunter gelitten, dass er sich so desinteressiert gezeigt hat und dachte, es läge an ihr. Nein, Thom hat recherchiert und alles getan, damit alles dem Durchschnitt entspricht, inklusive der Orgasmen für Betty. Ja, ihr lest richtig. Er kann echt von Glück sagen, dass er nicht in Reichweite meiner Faust war, als er das gesagt hat, da hätte ich ihm echt gern eine verpasst.

 

Aus Thom wird man lange nicht ganz schlau, kein Wunder, er ist ja Geheimagent. Aber trotzdem, man weiß nicht, ob das was er sagt der Wahrheit entspricht. Kann es sein, dass er Betty wirklich liebt? Aber wenn ja, wie konnte er es dann über sich bringen sie so mies zu behandeln?

 

Es gibt in diesem Buch viele Schießereien und Leichen, wirklich, wie in einem Action-Baller-Film, aber es ist echt spannend. Leider aber auch sehr vorhersehbar, zumindest in Teilen.

 

Was ich echt schade fand war, dass Betty nicht lange an ihrem berechtigten Groll festhält. Sie hat in meinen Augen jedes Recht wütend zu sein und Thom zu misstrauen. Ich weiß nicht, ob ich es so schnell geschafft hätte, ihm wieder zu vertrauen. Nein, halt, ich weiß, dass ich es nicht geschafft hätte, ich bin nachtragender.

 

Was mich zudem gestört hat, war das Ende, das war für mich einfach zu übertrieben Klischee und so extrem vorhersehbar, dass ich es echt mega schade fand.

 

 

Fazit: Irgendwie hat das Buch was. Ich weiß nicht wieso, aber es hat mich einfach gepackt. Ich fand es sehr spannend und mochte Betty sehr gern, obwohl sie für meinen Geschmack zu nett ist und Thom ruhig die ein oder andere hätte verpassen dürfen. Ich bin da deutlich nachtragender und mein Vertrauen verdient man sich nicht so leicht, vor allem nicht, wenn man es einmal verloren hat. Aber gut, trotzdem mochte ich Betty noch. Was mich aber genervt hat war das Ende. Es war so extrem Klischee und vorhersehbar! Das war einfach zu viel.

 

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne, ohne das Klischee-Ende wären es 5 geworden, weil es mich wirklich gepackt hat.