Rezension

Interessanter Reihenauftakt

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
von Kerstin Gier

Bewertet mit 4 Sternen

Worum geht’s?

Eigentlich ist Quinn ein ganz normaler Jugendlicher – cool, beliebt und ganz sicher das genaue Gegenteil von seiner Nachbarin Matilda, die ihren Kopf lieber in Bücher steckt und in Fantasiewelten verschwindet. Als Quinn nach einem mysteriösen Unfall im Rollstuhl sitzt, steht seine Welt plötzlich Kopf. Während Statuen zum Leben erwachen und er Dinge sieht, die eigentlich gar nicht real sei können, weiß er sich nicht anders zu helfen, als Matilda um Hilfe zu bitten – was beide prompt in ein magisches Abenteuer hinein katapultiert.

 

Meine Meinung

Kerstin Gier zählt schon wirklich lange zu meinen liebsten Jugendfantasyautorinnen und hat es bisher immer geschafft, mich mit ihren Geschichten zu begeistern – und da ist diese hier selbstverständlich keine Ausnahme.

Der Schreibstil lässt sich wenig überraschend sehr angenehm lesen und macht es einfach, das Buch in kurzer Zeit zu verschlingen. Auch wenn ich vermutlich ein bisschen älter als die primäre Zielgruppe der Geschichte bin, hatte ich keine Probleme dabei, mich in die Geschichte hineinzufinden und die Seiten wieder so zu inhalieren, wie ich das auch mit ihren anderen Büchern geschafft habe.

Quinn und Matilda sind zwei sehr liebenswerte Protagonisten, die mir beide auf ihre Art sympathisch waren und schnell ans Herz gewachsen sind. Natürlich sind beide irgendwo recht klischeehaft gestaltet, und insbesondere Quinn glänzt zu Beginn nicht gerade, aber insgesamt habe ich die beiden Protagonisten gerne bei ihren Abenteuern in dieser Geschichte begleitet.

Der Spannungsbogen macht auf jeden Fall Lust darauf, nicht nur dieses Buch, sondern auch alle möglichen Fortsetzungen zu lesen. Die Geschichte ist absolut fesselnd, wirklich abwechslungsreich und hat mich immer wieder neugierig darauf gemacht, was wohl als nächstes passieren würde. Die Fantasywelt wirft dabei eine Menge Fragen und Anknüpfungspunkte auf, die im nächsten Teil mit Sicherheit genug Material bieten, um eine mindestens ebenso begeisternde Geschichte zu ergeben.

Was mir allerdings nicht so wirklich gefallen hat, war der Umgang mit dem Thema Behinderung. Insgesamt ist der eher unglücklich gewählt, sowie sprachlich stellenweise überhaupt nicht gut umgesetzt und somit ein Kritikpunkt, der nicht ganz unwichtig für meine Bewertung ist.

 

Fazit

Als Kerstin Gier Fan kann ich fast gar nicht anders, als jedem ihre Bücher ans Herz legen zu wollen – und das ist auch bei diesem hier absolut verdient. Wer auf der Suche nach würdigen Nachfolgern zu ihren bisherigen Trilogien ist, dem wird dieser Reihenauftakt sicherlich gefallen, und wäre das Thema Behinderung sensibler angegangen worden, hätte ich definitiv eine volle Punktzahl vergeben können.

So gibt es von mir vier Bücherstapel.