Rezension

interessanter Plot

Die Meerjungfrau von Black Conch -

Die Meerjungfrau von Black Conch
von Monique Roffey

Bewertet mit 3 Sternen

Monique Roffey hat hier eine Meerjungfrauengeschichte abseits der gängigen Klischees geschrieben. Handlungsort ist die Karibik. Der dort gängige Dialekt findet im Deutschen kein Pendant, daher wurde seitens der Übersetzerin eine ungewöhnliche Ausdrucksweise gewählt, die sich am ehesten mit "falschem Deutsch" beschreiben lässt. Dieser Stil ist gewöhnungsbedürftig und hemmt den Lesefluss etwas. Davon ab erwartet einen hier aber eine sehr interessante Geschichte. Ein Fischer rettet eine ihm bekannte Meerjungfrau aus den Fängen zweier Männer, die sie gefangen und ausgestellt haben. Sie lebt danach versteckt bei ihm und verwandelt sich allmählich zurück in die schöne junge Frau, die sie einmal war. Ein Fluch von eifersüchtigen Ehefrauen hatte sie einst in die Gestalt gebannt. Das Versteckspielen gelingt leider nicht perfekt, das Gefüge im Ort kommt durcheinander. 
Die Perspektivwechsel beim Erzählen gefielen mir, ebenso wie das Setting und die Idee. Die Autorin hat hier viele wichtige Themen (Kolonialismus, Mythologie, Vorurteile, Liebe, Hass und Eifersucht, Selbstfindung u.a.) aufgegriffen, die sie aufgrund der Fülle aber nicht ausreichende ausgearbeitet hat. Vieles greift hier einfach zu kurz und einige Figuren sind zu flach. Schade, das hätte viel Potential gehabt. Evtl. wäre eine Fokussierung auf weniger Themen sinnvoller gewesen. 
Das Buch hat mich unzufrieden zurückgelassen und mit einer Bewertung habe ich mich schwergetan. Aufgrund der Kritikpunkte kann ich nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.