Rezension

Interessante Welt mit einer langatmigen ersten Hälfte

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia -

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
von Roseanne A. Brown

Bewertet mit 3 Sternen

Dieses Buch ist optisch schon eine Augenweide. Das Cover mit den dunklen Farben und der wunderschönen Protagonistin fallen sofort ins Auge. Dazu der mit farbigen Ornamenten gestaltete Buchschnitt. Eine Freundin, die sah wie ich das Buch las, war gleich begeistert vom Design und fragte, warum der Buchschnitt nicht immer so schön gestaltet ist, und ich musste ihr recht geben.

Als Afrikanistin und Fantasy Literatur Fan suche ich immer wieder nach Romanen die meine zwei Leidenschaften kombinieren und ich bin sehr froh, dass es immer mehr Autor:innen gibt, die afrikanische Kultur mit Fantasy/Science Fiction Romanen kombinieren. Mit freudigen Erwartungen ging ich den Roman also an.

Der Aufbau und der Plot gefielen mir gut. Erzählt wird aus zwei Perspektiven. Zum einen Karina, eine Prinzessin, die nach der Ermordung ihrer Mutter, plötzlich Königin eines Reiches ist. Einen Posten, den sie nie haben wollte. Weshalb sie alles versucht, ihre Mutter ins Leben zurückzuholen. Der zweite Protagonist ist Malik, ein Waisenjunge eines unterdrückten Volkes mit einer besonderen Gabe. Er muss aus sich herauswachsen, um seine kleine Schwester zu retten. Karina und Maliks sind tief miteinander verwoben.

Der Wechsel der Erzählperspektive sollte eigentlich eine gewisse Spannung erzeugen, leider gelingt dies hier nur bedingt. Ich muss zugeben, dass ich mich durch die erste Hälfte wirklich etwas gequält habe. Weder konnte der Roman eine wirkliche Spannung erzeugen, noch fand ich Zugang zu der doch interessanten Welt. Erst im zweiten Teil nahm die Geschichte Fahrt an und auch zu den Charakteren fand ich besseren Zugang.

Sehr interessant fand ich wie die Autorin afrikanische Kultur und Traditionen einband, sei es durch westafrikanisches Essen oder Glaubensvorstellungen z.B. in Form einer Hyäne. Die Kultur und die Geschichte dieser Welt war sehr interessant und ich hätte gern noch mehr darüber erfahren. Manches wurde meiner Meinung zu schnell abgehandelt, während vor allem die immer gleichen Selbstvorwürfe der Protagonisten sich wiederholten. Insgesamt war hat die Autorin eine wirklich interessante und neue Welt geschaffen, aber für mich war der Einstieg zu lang und die Charaktere blieben mir zu oberflächlich. Dennoch würde ich den zweiten Teil gerne lesen, da das Ende einfach zu viele Fragen offenließ.