Rezension

interessante Welt

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia -

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
von Roseanne A. Brown

Bewertet mit 3 Sternen

eine angenehm zu lesende, leichte Fantasykost

Die Grundidee samt interessantem Setting hatte meiner Meinung nach großes Potential, dennoch wurde ich leider nicht ganz abgeholt. Die Beschreibungen der Autorin waren sehr schön und die Art sowie Einbindung der Magie hat mir hier sehr gut gefallen hat. Insgesamt hat mir stellenweise aber einfach etwas gefehlt, was das Ganze wirklich vorstellbar gemacht und die Distanz genommen hätte.
Die Charaktere schienen mir recht interessant und sympathisch. Durch den Wechsel der beiden Perspektiven konnte man beide mit ihren Ecken und Kanten kennenlernen und ihren jeweiligen Handlungstrieb gut nachvollziehen, aber auch hier blieb für mich eine gewisse Distanz bestehen.
Die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten hat mich ebenfalls nicht so richtig abgeholt. Für eine wirkliche Entwicklung gab es einfach zu wenig Szenen zwischen Malik und Karina, die deren Dynamik aufgezeigt hätte. (Dafür hat mir die Darstellung der Geschwisterbeziehung wirklich zugesagt. Anders als sonst so häufig wird hier keine übertriebene, künstlich erscheinende Liebe dargestellt, sondern eine echte Verbundenheit zwischen Geschwistern – sowohl von ihren guten wie auch schlechten Seiten.)
Obwohl der Schreibstil wirklich angenehm zu lesen war und ich aufgrund der interessanten Fantasywelt gerne dran geblieben bin, hat es mir zu lang gedauert, bis wirklich Spannung aufgekommen ist. Die Plottwists waren relativ vorhersehbar und so einiges wird durch zufällige Gegebenheiten „passend“ gemacht, sodass Entscheidungen abgenommen werden, die der Geschichte und den Charaktere noch mehr Tiefe gegeben hätten.
Was mir extrem gut gefallen hat, ist die Diversität der Repräsentationen. Vor alle Dingen die Tatsache, dass der männliche Protagonist u.a. mit Panikattacken zu kämpfen hat, war mal was anderes. In Fantasybüchern kommt es nicht sonderlich häufig vor, dass psychische Probleme großartig thematisiert werden und wenn, dann meist bei den weiblichen Figuren.

Insgesamt war das Ganze eine angenehm zu lesende, leichte Fantasykost.