Rezension

Interessante und sehr detaillierte Biographie

Althea Gibson - Gegen alle Widerstände. Die Geschichte einer vergessenen Heldin -

Althea Gibson - Gegen alle Widerstände. Die Geschichte einer vergessenen Heldin
von Bruce Schoenfeld

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch "Althea Gibson - Gegen alle Widerstände. Die Geschichte einer vergessenen Heldin", geschrieben von dem Reporter, Reise- und Sportjournalist Bruce Schoenfeld ist eine umfang- und detailreiche Biografie der Tennisspielerinnen Althea Gibson (1927 - 2003) und Angela Buxton (1934 - 2020).
Althea Gibson war die erste Schwarze US-Amerikanerin, die Wimbledon gewann. Angela Buxton, eine Judische Engländerin, war Altheas Tennisspielpartnerin. Zusammen haben sie im Doppel 1956 Wimbledon gewonnen. Auch wenn laut Titel, das Buch eine Biographie von Althea Gibson sein sollte, fühlt man, dass es um beide Frauen geht.
 
Das Buch ist sehr gut geschrieben. Man kann trotz sehr vielen Details sehr gut das Leben von den beiden Tennisspielerinnen verfolgen. In den ersten Seiten kommen so viele Daten, Fakten und Charaktere vor, dass man den Eindruck hat, dass man sich gar nicht mehr auskennt, wenn man kein richtiger Tennis Fan ist. Bis zu dem Punk, wo ein Tennisspiel detailliert beschrieben wurde und man von da an das Buch nicht mehr aus der Hand lassen konnte und mehr ehrfahren wollte. Erst danach kriegen die zwei Protagonisten mehr Kontur und Tiefe und das Buch macht einfach mehr Spaß zum Lesen.
 
Sowohl Althea als auch Angela haben es nicht leicht gehabt. Sie waren beide Außenseiterinnen und sie wurden mit Zurückweisung und Ausgrenzung konfrontiert. Vielleicht haben sie sich genau deshalb so gut verstanden und sind das ganze Leben Freundinnen geblieben.
Althea, als Schwarze, musste kämpfen um in die elitären weißen Tenniswelt zu kommen. Alle anderen haben in ihr vor allem eine Schwarze gesehen. Sie hat sich mehrmals dazu geäußert und erklärt, dass sie für sich selbst spielt und versteht sich nicht als Symbol von Schwarzen, das wäre eine zu große Last auf ihren Schultern gewesen.
 
Mir hat das Buch gut gefallen. Der Schreibstill war flüssig, man konnte die Geschichte gut verstehen und verfolgen.
Die vielen Details (sehr viele Namen - wobei es nicht schlecht ist, die Namen einmal gehört zu haben - Jahre, Match Scores) waren für mich, als nicht Tennis-Kenner, etwa zu viel. Zum Teil musste ich sie überspringen. Dafür waren die Beschreibungen der Tennisspiele ein Highlight. Die Bilder habe ich auch toll gefunden, sie ergänzen die Geschichte sehr gut und geben den vielen Namen ein Gesicht, wodurch mehr im Kopf hängen bleibt.
 
Ich empfehle das Buch vor allem den Tennisfans, die neben den Tennisspielen auch an Tennisgeschichte interessiert sind. Das Buch ist sehr gut recherchiert und gibt viele Details, viele Zusammenhänge zwischen verschiedenen Personen und Fakten usw., zum Teil wirkt es wie ein Sachbuch oder Geschichtsbuch aus. Auf jeden Fall sehr interessant für Tennis Fans.