Rezension

Interessante Thematik mit spannenden Elementen

Firekeeper's Daughter
von Angeline Boulley

Zu Beginn musste ich mich tatsächlich in das Buch erstmal einfinden, da es sehr viele Wörter aus der Sprache der Ojibwe enthält, die nicht übersetzt wurden. Zwar befindet sich am Ende des Buches ein Glossar mit Übersetzungen und weitere Erklärungen, was sehr hilfreich war, allerdings meinen Lesefluss zunächst etwas gehemmt hat.
Die Geschichte beginnt zunächst eher ruhig und beschreibt in erster Linie das Leben der Oijbwe sowie deren Bräuche, Rituale, Gesetze, Rechte, etc., was ich sehr interessant fand. Hierdurch habe ich auf jeden Fall einen Einblick in die indige Kultur erhalten, die sich doch sehr von unserer unterscheidet.

Auch Daunis ist eine ganz besondere Protagonistin, auf der von Anfang an der Fokus der Geschichte liegt. Da sie halb weiß und halb Native American ist, fühlt sie sich weder in ihrer Heimatstadt noch im nahe gelegenen Ojibwe- Reservat richtig zuhause.
Dennoch identifiziert sie sich sehr mit ihren indigen Wurzel und möchte auch Mitglied der nativen Gemeinschaft werden.

Als Daunis dann noch Zeugin eines Mordes wird, soll sie undercover für das FBI arbeiten. Hier nimmt die Geschichte dann an Fahrt auf und die Ermittlungen und Zusammenhänge werden spannend beschrieben, wobei nach wie vor Daunis im Vordergrund steht. Aber auch die Liebesgeschichte zu Jamie und die Familiengeschichte sowie die Erzählungen über das Eishockeyteam gefielen mir sehr gut. Die einzelnen Handlungsstränge verwoben sich durch die bildliche Erzählweise der Autorin gekonnt zu einer Einheit und alles war dadurch sehr authentisch.
Eigentlich hatte ich gedacht, dass das Buch ein typischer Jugendkrimi ist, was sich allerdings nicht bestätigte. Vielmehr ist es ein Buch über das besondere Leben der Native American, die Suche nach dem eigenen Ich, Ausgrenzung und Rassismus. Es hat eine tiefgründige Botschaft verpackt in einer spannenden Story.

Mir hat das Buch gut gefallen und ich konnte einiges mitnehmen. Allerdings war es mir an manchen Stellen zu langatmig.
Insgesamt spreche ich eine klare Leseempfehlung für diejenigen aus, die sich auch für geschichtliche Hintergründe interessieren.