Rezension

Interessante Idee, aber zähe Umsetzung

Dark Blue Rising (Bd. 1)
von Teri Terry

Bewertet mit 2 Sternen

"Dark Blue Rising " ist der erste Band einer Fantasy-Trilogie der Autorin Teri Terry und wird als Klima-Thriller Trilogie beworben.
Und genau hier offenbart sich das Dilemma: in meinen Augen hat die Autorin viel zu viele Handlungsstränge und Ideen in eine einzige Geschichte gepackt, die sie dann auch noch mit unendlicher Langsamkeit entwickelt, wodurch der Leser langsam vor Ungeduld und Nichtwissen untergeht...
Für mich war es zunächst das Cover, das meine Aufmerksamkeit erregte: in Blautönen gehalten, eine junge Frau, die den Betrachter mit ihrem intensiven Blick fesselt.
Auch der Klappentext hörte sich noch interessant an: wenn Protagonistin Tabby auf Weisung ihrer Mutter Cate sich vor allem und jedem hüten muss und zu niemandem Kontakt aufbauen soll, ständig umzieht und ihren Namen nirgendwo nennen darf, da klingt das schon, als sei etwas faul.
Bereits im Klappentext wird aber schon verraten, dass Cate gar nicht Tabbys Mutter war, sondern sie als Kleinkind entführt hatte.
Es dauert aber etliche Kapitel bis die Handlung im Buch zu genau diesem Ergebnis gelangt.
Wir erleben also ein Art Kriminalfall. Dazu kommen die Einblicke in Tabbys Gedanken und Gefühle, als sie zunächst von einem Irrtum ausgeht, bis sie tatsächlich diese Wahrheit akzeptieren und ihre neuen Eltern als ihre wahren Eltern anerkennen muss.
Gleichzeitig wird man in die Gefühlswelt ihrer Eltern eingeführt. So weit, so gut, auch wenn Tabbys ewiges Gedankenkarussel teilweise etwas genervt hat.
Dazwischen tauchen dann aber immer wieder Mysterie-Elemente auf: Tabbys unerklärliche Träume, ihre Schlafstörungen und ihre seltsame Liebe zu Meer und Wasser.
Dann die mysteriöse Kinderwunsch-Klinik, in der sie immer wieder mit Medikamenten behandelt wird, das Schwimmtraining mit Chance auf Aufnahme ins Olympiakader... irgendwie war mir das dann alles zu viel. Und niemand wundert sich?
Als nächster Brocken kommt der Mord an Tabbys Entführerin Cate und deren seltsame Warnungen vor einem Kreis.
Abschließend füge man noch Klimaproteste, den Konflikt zwischen Tabby als überzeugter Umweltaktivistin und ihrem Vater als Klimawandelleugner hinzu - und irgendwann habe ich vor lauter Nebeninformationen und - problemen den Faden verloren und musste mich echt zwingen, weiterzulesen.
Wenn ich mir vorstelle, dass das noch zwei weitere Bände so geht, frage ich mich wirklich, ob ich mir das antue...
Schade, denn die Besinnung auf ein oder zwei Probleme in der Geschichte hätten bestimmt ein mitreißendes Buch ergeben...