Rezension

interessante Grundidee, leider etwas langatmige Umsetzung

Tödliche Überwindung - Eva Sobotta

Tödliche Überwindung
von Eva Sobotta

Bewertet mit 3 Sternen

Oliver Sander und Axel Johnson jagen einen Serienkiller, der es auf junge Mütter und deren kleinen Babys abgesehen hat. Der scheinbare Ritualmörder drapiert seine Opfer in ungewöhnlicher Weise, beinahe kunstvoll und ansprechend könnte man die skurrilen Szenen beschreiben, wenn es nicht so grausam wäre und um tote Menschen gehen würde.

Mit den Hauptpersonen bin ich leider nicht so richtig warm geworden. Johnson, Sander und die Mitarbeiter aus dem Leichenschauhaus sind zwar langjährige Freunde, allerdings nicht per "Du". Dadurch blieben sie auch für mich sehr distanziert, einige ihre Gespräche wirkten leider etwas gestelzt und nicht besonders locker.

Einige der anderen Charaktere, besonders die Jungs um Damian Rix fand ich dagegen sehr interessant und auch die Methoden, mit denen sie arbeiten.

Mit dem Schreibstil kam ich ganz gut zurecht. Die teilweise recht kurzen Sätze haben mich nicht gestört, sie haben die Handlung vorangetrieben. Etwas langatmig fand ich die Beschreibungen zu den Recherchen der Kommissare, die sich sehr hingezogen haben und für mich teilweise zu wiederholend aufgegriffen wurden.

Die Grundidee des Krimis hat mir gut gefallen. Diese Art zu töten ist anders als vieles, was man sonst so gelesen hat, der Killer hat gut mitgedacht, alles genau geplant und einige Zeit sein Unwesen trieben können, bis er beginnt, ins Visier zu geraten. Leider hat mich die Umsetzung des Ganzen nicht besonders gefesselt und konnte mich nicht so richtig durchgehend mitnehmen. Dennoch gab es hin und wieder kleinere Überraschungen und auch mit der Auflösung hätte ich nicht gerechnet.

„Tödliche Überwindung“ ist eine Story, deren Potenzial in meinen Augen nicht voll ausgeschöpft wurde.